Die Ärzte - Vollkommen gefangen im SchattenreichDVD
" Warum nur eine einzige Musikdokumentation auf eine D V D pressen, wenn das Speichermedium auch Platz für zwei bietet? " Das fragten sich Die Ärzte und antworten mit < I> Vollkommen gefangen im Schattenreich. Sie fassen hier die Tourvideos < I> Gefangen im Schattenreich und < I> Noch mehr gefangen im Schattenreich, die zuvor einzeln auf V H S-Kassette erhältlich waren, auf einer Digital Versatile Disc zusammen. So kommt man jetzt also gebündelt in den Genuss von Songs wie " Fa Fa Fa", " Teddybär" und "2000 Mädchen". Und auch die Publikumsfavoriten " Westerland", " Elke" und " Frank'n'stein" sind hier in mitreißenden Bühnenfassungen vertreten. < P> In rasanten und lustigen Filmaufzeichnungen nehmen uns die Doctores auf die Konzertreisen zwischen 1993 und 1996 mit. Dabei erleben wir die " Beste Band der Welt" dreieinhalb Stunden lang "auf, hinter und unter der Bühne" - wie es in den Liner Notes augenzwinkernd heißt. Der Fan der Berliner kann seine voyeuristischen Neigungen voll ausleben, zeigt man ihm doch auch die Seiten des Tourlebens, die normalerweise keiner zu sehen bekommt. Die Jungs lassen die Kamera ganz nah an sich heran, gewähren sehr private Blicke hinter die Kulissen und präsentieren sich dabei " Lichtjahre von Schamgrenzen entfernt" ( O-Ton Die Ärzte). Farin Urlaub etwa sabbert nach Herzenslust, führt kleine Kunststücke mit Marshmellows vor und betätigt sich als Kungfu- und Karate-Kämpfer. Bela B. enthüllt stolz seine Tattoos und beschäftigt sich mit der Funktionsweise von Handschellen. Und Rod schließlich wird seiner Rolle als ruhiger Pol des Trios einmal mehr vollauf gerecht. < P> Wenn die Möchtegern-Mediziner den Zuschauer in den gemeinhin abgesperrten Backstage-Bereich mitnehmen, kommt er aus dem Lachen nicht heraus. Denn die Punkpop-Pioniere treiben am laufenden Band ihre Späße und haben anscheinend immer den Schalk im Nacken. Keine Minute lang bleiben sie still, sie laufen durchgehend auf Hochtouren. Zu sehen gibt es all das in absichtlich trashig produzierten Bildern. Amateurhaft gedrehte Szenen mit wackliger Handkamera und Schepper-Sound stellen die Band so dar, wie sie sich selbst am liebsten sieht: rau, rüde und ruppig. < I>-Harald Kepler
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