Der Kaufmann von VenedigWilliam Shakespeare, Nigel Goldsack, Manfred Wilde, Sharon Howard-Field, Sammy Sheldon, Cary Brokaw, Benoît Delhomme, Michael Radford, Gary Hamilton, Lucia Zucchetti, Bruno Rubeo, Brian Simmons, Jimmy De Brabant, Michael Hammer, Barry Navidi, Pete Maggi, Paul Davies, Jon Bunker, Julia Verdin, Peter James, Edwige Fenech, Jason Piette, James Simpson, Luciano Martino, Michael Cowan, Alex Marshall, Robert Jones
DVD
Nur selten hat man den < I> Kaufmann von Venedig, eines von Shakespeares komplexesten Werken, derart üppig ausgestattet gesehen wie in dieser Adaption unter der Regie von Michael Radford (< I> Il Postino). Ein junger Adliger namens Bassanio ( Joseph Fiennes, < I> Shakespeare in Love) möchte in einer dekadenten Version von Venedig zur Zeit der Renaissance der lieblichen Portia (der Schauspiel-Neuling Lynn Collins) den Hof machen, aber ihm fehlt das Geld, um zu ihrem Landsitz zu reisen. Er bittet seinen Freund, den Kaufmann Antonio ( Jeremy Irons, < I> Die Affäre der Sunny von B. ) um Hilfe. Antonios Vermögen ist in Schiffshandelsgeschäften angelegt, daher bietet der Kaufmann an, das Geld von dem jüdischen Geldverleiher Shylock ( Al Pacino, < I> Hundstage) zu besorgen. Aber Shylock ist über Antonio verärgert, da dieser den Juden für gewöhnlich voller Verachtung behandelt hatte, und daher fordert er, dass - sollte die Schuld nicht in drei Monaten beglichen sein - der Preis dafür ein Pfund von Antonios Fleisch sein soll. Der < I> Kaufmann von Venedig ist als "problematisches" Stück bekannt - die Thematik um Geldverleiher und Antisemitismus verträgt sich nur schwer mit den märchenhaften Elementen der Romanze zwischen Portia und Bassanio, und einige Wendungen der Handlung wirken ein wenig willkürlich oder sogar grausam. Die Stärke von Radfords intelligenter und leidenschaftlicher Umsetzung liegt darin, dass er und die exzellente Besetzung die gegensätzlichen Facetten des Theaterstücks mit voller emotionaler Tiefe versehen, wodurch jede Frage, die das Stück aufwirft, aktuell und unausweichlich wirkt. Irons spielt besonders überzeugend: in seiner Brust wohnen sowohl Freundlichkeit als auch blinde Vorurteile - dadurch erscheinen die Auseinandersetzungen seines Charakters ebenso lebendig wie jene innerhalb des gesamten Stücks. < I>-Bret Fetzer
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