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Medienpolitik

Der öffentliche Mensch: Medienstars und Medienopfer - Mario Gmür

Der öffentliche Mensch: Medienstars und Medienopfer

Mario Gmür

Taschenbuch


Medienopfer gehören zum beruflichen Alltag Mario Gmürs, der als Psychiater und Psychotherapeut davon zahlreiche in seiner Praxis betreut hat. Neben solchen über Schizophrenie und Suchtkrankheiten hat er mehrere Untersuchungen auch zum so genannten Medienopfersyndrom vorgelegt. Auf den ersten Blick scheint also klar, worum es geht in diesem Buch. Natürlich um die, die sich im Glanz der öffentlichen Aufmerksamkeit sonnen - und um die, die vom gleißenden Licht dieser Aufmerksamkeit gleichsam verbrannt werden. Doch ganz so einfach liegen die Dinge nicht. Die Geschichten rund um Medienstars und Medienopfer dienen dem Autor in dem vorliegenden Buch lediglich als symptomatische Belege für das, was er als "total isovalente Gesellschaft" am Horizont aufziehen sieht.

Der von ihm geprägte Begriff der Isovalenz, also " Gleichwertigkeit", ist laut Gmür nicht nur Kennzeichen einer spezifischen gesellschaftlichen Entwicklung, sondern Signet einer neuen Epoche, einer zugespitzten Postmoderne, die er als "isovalentes Zeitalter" bezeichnet. Dieses ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, dass es auf die inhaltliche Werthaltigkeit von Informationen immer weniger ankommt, sondern darauf, dass etwas überhaupt, und zwar von einer möglichst großen Öffentlichkeit wahrgenommen wird. So werden etwa "die moralische Empörung und auch das Gegenteil, die moralische Selbstzufriedenheit, sowie die Bewirtschaftung von Trauergefühlen zu einem wichtigen Faktor im Aufmerksamkeitswettbewerb". Und die ins Unermessliche beschleunigte technische Entwicklung eröffnet immer schneller immer neue Möglichkeiten für eben diesen Wettbewerb, dem am Ende die "total isovalente" Gesellschaft insgesamt selbst zum Opfer zu fallen droht.

" Die Strategien einer umfassenden Vereinnahmung und Rekrutierung von Medienkonsumenten verleihen den Medien eine Dominanz, der sich keiner, der etwas zu sagen hat oder bewirken möchte, entziehen kann" schreibt der Autor an einer Stelle. Dies, so möchte man einwerfen, gilt auch für Mario Gmür selbst, dessen Begriffsschöpfung der "isovalenten Gesellschaft" wohl nicht zuletzt dem Ziel dient, Aufmerksamkeit zu erzeugen. Eine Aufmerksamkeit freilich, die das Buch durchaus verdient hat. -Andreas Vierecke


Medienlandschaft Deutschland - Wolfram Schrag

Medienlandschaft Deutschland

Wolfram Schrag

B, Broschiert


Mediengeschichte der Bundesrepublik Deutschland

Mediengeschichte der Bundesrepublik Deutschland

Gebundene Ausgabe


Die deutsche Filmförderung: Eine Evaluation - Oliver Castendyk

Die deutsche Filmförderung: Eine Evaluation

Oliver Castendyk

B, Broschiert


Nur Bild, BamS und Glotze? Medialisierung der Politik aus Sicht der Akteure - Daniel Pontzen

Nur Bild, BamS und Glotze? Medialisierung der Politik aus Sicht der Akteure

Daniel Pontzen

B, Broschiert


Die Herren Journalisten. Die Elite der deutschen Presse nach 1945. - Lutz Hachmeister, Friedemann Siering

Die Herren Journalisten. Die Elite der deutschen Presse nach 1945.

Lutz Hachmeister, Friedemann Siering

Taschenbuch


Wenn von angesehenen Publikationen wie dem Spiegel oder der Zeit die Rede ist, werden gerne Schlagwörter wie "Sturmgeschütz der Demokratie" oder "Flaggschiff des Qualitätsjournalismus" zitiert. Aufgezeigt zu haben, dass der Weg zu einer liberalen Presselandschaft im Nachkriegsdeutschland beileibe nicht so glatt verlief, wie solche Ruhmesworte es suggerieren, ist das Verdienst der von Lutz Hachmeister und Friedemann Siering herausgegebenen Essay-Sammlung Die Herren Journalisten. Die Elite der deutschen Presse nach 1945.

Dass es bei FAZ, Zeit und Spiegel oft bis weit in die 50er-Jahre personelle (und gelegentlich auch inhaltliche) Kontinuitäten zum Journalismus des Dritten Reiches gab, wird von den betreffenden Verlagshäusern, die sich sonst gerne als Verfechter von Transparenz und Aufklärung geben, nur äußerst widerstrebend thematisiert. Selbst vergleichsweise kritische Selbstdarstellungen wie die Die Gruner + Jahr Story des langjährigen G+J-Journalisten Wolf Schneider werfen in dieser Hinsicht "weit mehr Fragen auf als sie Antworten" geben, wie Nils Minkmar in seinem lesenswerten Beitrag über die "Erfindung" des Sterns durch Henri Nannen schreibt - Erfindung deshalb in Anführungszeichen, weil es bereits zu NS-Zeiten eine gleichnamige Zeitschrift gegeben hatte, auf die Nannen (marken-)bewusst rekurrierte.

Der ehemalige Spiegel-Kolumnist Otto Köhler hat in seiner jüngst, kurz vor Augsteins Tod erschienenen Polemik Rudolf Augstein. Ein Leben für Deutschland daran erinnert, dass der Spiegel-Herausgeber in den Nachkriegsjahren, um an Insider-Informationen zu kommen, nicht davor zurückschreckte, sich alter Nazi-Seilschaften zu bedienen. Auch Lutz Hachmeister, der dieses Thema bereits in seiner Habilitationsschrift Der Gegnerforscher behandelt hat, geht in einem Beitrag für den vorliegenden Band - weitaus sachlicher als Köhler - auf die Vorgänge ein. Unter dem Titel "Ein deutsches Nachrichtenmagazin" analysiert der ehemalige Leiter des Adolf-Grimme-Instituts die frühen Spiegel-Jahre und weist dabei en passant auf einen ganz pragmatischen Grund hin, der Verleger dazu bewog, sich die Dienste braun vorbelasteter Mitarbeiter zu sichern: Auflagensteigerung.

Und so wusch oft eine Hand die andere: Als die "Organisation Gehlen" - der Vorläufer des BND - gegründet wurde, machte der Spiegel skrupellos PR für Gehlen, "dafür versorgte dessen Geheimdienst das Blatt mit Tipps und gezielten Informationen, die dem an politischer Steuerung brennend interessierten BND-Chef dienlich waren".

Und warum findet selbst in Enthüllungsblättern wie Spiegel oder Stern so wenig vergangenheitsbezogene Selbstreflexion statt? Zum einen natürlich, weil es gilt, die überlebensgroßen Denkmäler der Gründer-Persönlichkeiten Augstein, Nannen und Co. vor der Erosion zu bewahren. Auf einen anderen, ganz banalen Umstand, verweist Hachmeister in seiner weit ausgreifenden und dennoch pointierten Einleitung: Die Elitepublizistik, schreibt er, habe zeithistorische Recherchen über sich selbst bislang auch deshalb weit gehend verhindern können, weil sie mit der Geschichtswissenschaft "über attraktive Publikationsflächen und Reputations-Interessen eng verkoppelt ist". Dass außer Hachmeister nur zwei der zehn Beiträger im universitären Bereich arbeiten, ist aber sicher Zufall. -Axel Henrici


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