Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802Johann Gottfried Seume
Taschenbuch
Zu Beginn seines Spaziergangs, bei dem er in 250 Tagen 800 Meilen - eine Meile in Sachsen entsprach etwa 7, 5 Kilometern - zurücklegen sollte, begleitetenihn noch Freunde zum Abschied. Von Dresden gelangten die Reisenden nach Prag und nach Wien. Mit leichtem Ingrimm schildert Seume die Untersuchungen, die er hier an einer Grenzstation über sich ergehen lassen muss. Über Grazund Triest erreichte Seume schließlich Italien. Zum ersten Mal fühlt ersich den Klassikern nahe, als er auf dem Wege nach Venedig die Felslandschaftenentdeckte, die R Vergil in seiner Dichtung beschrieben hatte. In Udinefeiert er am 29. Januar seinen 39. Geburtstag. In Seumes Bericht über Venedigwerden viele Leser sicher überschwängliche Schilderungen der Schönheitund der Kunstschätze vermissen. Weder die Schönheit der Bauwerke noch der Landschaften reißen ihn jemals hin. Magischzauberhaft Wenn ich länger in Venedig bliebemüsste ich notwendig mit meiner Börseoder meiner Empfindung Bankrott machen. Dieser Grundton hält sich auchin seinen weiteren Beschreibungen in denen das Alltagsleben der Menschenberücksichtigt wird. In Rom trifft Seume auf dort lebende Literaten, undauch hier wird der Leser durch ironische Bemerkungen über die Begegnungenerheitert. Über Neapel führt der Weg weiter über Palermo nach Syrakus, dem Ziel seiner Reise. Von diesem kulturell bedeutenden Ort geht es schließlichwieder über Siena, Mailand, Luzern, Dijon, Paris, Straßburg, Frankfurt/ Mainund Erfurt zurück nach Leipzig.
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