Die Perestroika. Wie ich sie seheHans Modrow
Gebundene Ausgabe
Mit der Wahl Gorbatschows am 11. März 1985 zum Generalsekretär der K Pd S U, begann eine Entwicklung, die in nur wenigen Jahren das Gesicht der Welt radikal veränderte. Perestroika und Glasnost läuteten das Ende des Kommunismus ein, das rote Riesenreich zerfiel, die deutsche Vereinigung war die logische Folge einer atemberaubenden Entwicklung. < P> Oder doch nicht? Mußte der Gang der Geschichte so verlaufen? Gab es keine Möglichkeit eine reformierte, sozialistische D D R in friedlicher Koexistenz mit der Bundesrepublik zu erhalten? In seinem neuen Buch < I> Die Perestroika meldet sich mit Hans Modrow, einer der prominentesten Zeitzeugen jener turbulenten Ereignisse zu Wort. Schon nach wenigen Seiten wird klar: Schonungslos rechnet der Exministerpräsident der D D R mit Gorbatschow, und der von ihm initiierten Umgestaltung von Partei und Gesellschaft ab. Eine Kostprobe: " Mit seiner Absage an den Klassenkampfcharaker der internationalen Beziehungen brach Gorbatschow, eine der tragenden Säulen aus dem sozialistischen Gedankengebäude. Und was setzte er an seine Stelle? Friede, Freude, Eierkuchen!"< P> Auch mit Honecker geht Modrow hart zu Gericht. Seine Arroganz und Starrsinn verhinderten wichtige Reformen in der Wirtschaftspolitik und trugen so mitentscheidend zum Ende der D D R bei. Was das Buch so erfrischend ehrlich macht: Der Autor versäumt es nicht auch eigene Fehler und Versäumnisse anzusprechen. Wie erwartet kontrovers sind seine Aussagen über den Kapitalismus, sowie die Annektion der D D R durch die Bundesrepublik und die sich daraus ergebenden Konsequenzen. Nebulös bleibt nach der Lektüre der von Modrow angestrebte demokratische Sozialismus, als Alternative zum herrschenden Kapitalismus. < P> Insgesamt ein lesenswertes Buch, das für viel Zündstoff sorgen wird.
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