Die Ehescheidung im deutsch-französischen Rechtsverkehr: Eine vergleichende Untersuchung unter Berücksichtigung des europäischen Eheverfahrensrechts und des internationalen PrivatrechtsCornelius Pfisterer
Taschenbuch
Von einem Wettlauf der Ehegatten um das günstigere Scheidungs- und Scheidungsfolgenrecht ist oft die Rede, wenn es um die Scheidung deutsch-französischer Ehen geht. Neben der unterschiedlichen Ausgestaltung des Scheidungsrechts in Frankreich und Deutschland - Verschuldensscheidung auf der einen, Zerrüttungsprinzip auf der anderen Seite - liegt dies auch an der unbefriedigenden Situation auf der Ebene des internationalen Zivilprozessrechts. Die Arbeit verdeutlicht das Zusammenspiel von materiellem Scheidungsrecht, Scheidungsverfahren und Kollisionsrecht in Frankreich und Deutschland und zeigt die infolge der erheblichen Rechtsunterschiede bestehenden Probleme im deutschfranzösischen Rechtsverkehr auf. Bei der umfassenden Darstellung des französischen materiellen Scheidungsrechts wird besonderen Wert auf die Verdeutlichung der für den deutschen Rechtsanwender ungewohnten Zusammenhänge zwischen den Scheidungstatbeständen und den vermögensrechtlichen Scheidungsfolgen gelegt. Der Schwerpunkt liegt bei den - auch aus rechtsberatender Sicht wichtigen - Scheidungsfolgen auf der Untersuchung der prestation compensatoire, einer dem deutschen Scheidungsrecht fremden Ausgleichsleistung in Form einer Abfindung. Aktuell werden dabei auch die im Rahmen der Reform des Ehescheidungsrechts in Frankreich erarbeiteten Gesetzentwürfe zur Neufassung der Scheidungstatbestände diskutiert und mit den bestehenden Regelungen des deutschen Rechts verglichen.
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