What SoundAudio CD
Im Summer 1994 veröffentlichten der 22-jährige Geoff Barrow und die 23-jährige Beth Gibbons unter dem Namen des Dorfes, in dem sie lebten das Album Dummy. Damit begründen Portishead ein Genre, das zu diesem Zeitpunkt noch keine Bezeichnung trägt: Trip Hop. Es folgen unzählige Nachahmer mit mäßig guten Platten, die dafür sorgen, dass der Terminus Trip Hop ähnlich wie etwas später Downbeat für viel Langeweile sorgt. Natürlich gibt es Ausnahmen wie Tricky, Londinium von Archive, Morcheebas Debüt Who Can You Trust? und natürlich der selbst betitelte, 1996 erschienene Erstling von Lamb. Drei Jahre später folgte nicht nur das schwächere Werk < I> Fear Of Fours, sondern auch das vorläufige Ende der Band. Louise Rhodes und Andy Barlow, die stets musikalische Differenzen und Reibungspunkte hatten, lösten Lamb nach diversen Streitereien letztendlich friedlich auf. Gleichzeitig, so äußerte sich Barlow, bedeutete die Auflösung auch die Wiedergeburt. Diese zweite Chance scheint das Duo genutzt zu haben. Einer menschlichen Annäherung folgte auch eine musikalische und entsprechend entspannt klingt < I> What Sound. Zur Auflockerung der Atmosphäre im Studio sorgte auch die Tatsache, dass Rhodes und Barlow nicht alleine im Studio arbeiteten. Mit Guy Sigsworth wurde ein Co-Produzent engagiert, die Gitarre spielt Arto Lindsay, den Bass Me' Shell Ndegé Ocello, Michael " Spearhead" Franti steuert Backing-Vocals bei und das London Session Orchestra sorgt für einen nicht unerheblichen Teil Melancholie. Schön, dass die selbstvergessene, wunderbare Stimme von Louise Rhodes ins Zentrum gerückt wurde, um das herum sich die Sounds anordnen. Die bestehen natürlich erneut aus dezenten Trip Hop-Breakbeats und Klangexperimenten, sind aber nicht so vertrackt wie noch beim Vorgänger, sondern gar funkig und transparent. < I> What Sound ist zwar nur ein kleiner Schritt für die Musikwelt, aber ein großer für Lamb. < I>-Sven Niechziol
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