MingAudio CD
Roey Marquis ist < I> Ming ist transfrequentes Wesen, ist aus anderen Realitäten, ist Experiment zur Überwindung von Zeit und Raum, ist Kommunikator des Unterbewussten, ist das Prinzip Billard im Format Hiphop ist - mit einem Wort - phattt. < P> Was auch sonst könnte geschehen, wenn ein mit Props überhäufter Track-Bastler, Rap-Aktivist, Produzent und Label-Idealist seine dicksten Beats auf Tonträger zieht und diese Töne des Anstosses an die schnellsten Zungen des Landes schickt? Reimartisten wie Azad, Curse, Germ, Spax, R A G, Tone, J-Luv, Samy Deluxe und Tone haben den instrumentalen Ruf aufgegriffen und aus den Backing-Tracks Songs gemacht, die in ihrer Unterschiedlichkeit doch so eng beisammen klingen, als sei das ganze Album von einer einzigen Crew gestaltet, von einem einzigen Gedanken geleitet worden - was auf einer nicht zu verbalisierenden Ebene wohl auch so ist. < P> Denn Roey versteht seine Sounds als Sprache des Unterbewussten, als Transporter von Seelenzuständen, die mit Worten nicht zu fassen sind. Und er weckt mit ihnen Geschichten, die bisher im Unterbewussten der M Cs ruhten. < P> Nicodemus etwa nutzt die Sci-Fi-Filmsamples in " Schwarzer Monolith" zur Vision einer Begegnung mit nicht-irdischem Leben. Ähnlich reizvoll für die Sinne ist das Multivisions-Hörkino " Remote Viewing", bei dem Curse und Germ den Horror des Hightech-Krieges im Golf weiter in Richtung Psycho-Tech denken. Gänzlich auf den harten Straßen der Realität battlen sich dagegen Azad, Tone und J-Luv im provokativen Opener " Was willst du", der ähnlich aggressiv zur Sache geht wie dies " Banana" dank der Reime von Azad und Kool Savas tut. < P> Quecksilbrige Flows, street-toughe Rhymes, fantasievolle Sounds und halsbrecherische D J-Features (man höre nur das Solo von D J Lord Wax auf " Dreiklang"): < I> Ming ist aus dem Stand in die Top-Liga des deutschen Hiphop gesprungen. < I>-Björn Döring
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