Zheng He. Die Drachenflotte des AdmiralsMichael Yamashita
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An dieser Stelle sei ausdrücklich dem Schwager von Michael Yamashita gedankt. Vor einigen Jahren schickte er dem weltbekannten Fotografen, der bereits mit zahlreichen National-Geographic-Reportagen sowie dem Bildband Marco Polo. Eine wundersame Reise begeisterte, ein Buch über Zheng He mit einem Post-It darauf. Dort stand "Deine nächste Geschichte!" Von Zheng He wusste Yamashita, wie viele andere auch, damals nichts. Selbst seine Spezialisierung auf den Fernen Osten brachte nur schemenhaftes Wissen. Derweil gilt Zheng He als Asiens bekanntester Entdecker überhaupt. Als Befehlshaber einer Armada, die größer war als alle anderen, die die Welt bis zum Ersten Weltkrieg gesehen hatte, segelte er um die halbe Welt - und das war Jahrzehnte vor Kolumbus, Magellan und Co. Angesichts dieser Erkenntnisse war Michael Yamashita sofort Feuer und Flamme und beschloss, Zheng He tatsächlich zu seiner nächsten Geschichte zu machen. Die Idee: exakt die Route von damals nachzufahren und fotografisch und textlich auf den Spuren Zheng Hes zu wandeln. Mit ins Boot holte er sich den bekannten Historiker Gianni Guadalui, der sachkundige Texte über den asiatischen Abenteurer beisteuerte. Garniert wird das Ganze mit Originalauszügen aus den Aufzeichnungen von Ma Huan dem persönlichen Chronisten Zheng Hes. Doch der Hauptgang stellt ohne Zweifel die Optik dar. Flankiert von einigen Repliken, historischen Zeichnungen, Routenskizzen und Grafiken der riesigen Schiffe von damals, werden Yamashitas Fotografien aus der Jetztzeit gezeigt. An eben jenen Stationen der Zheng-He-Reisen, sieben an der Zahl, ging auch Yamashita von Bord und knipste, was das Zeug hielt. Die meisten seiner emotionalen und ungekünstelten Bilder werden doppelseitig abgebildet, eines schöner als das andere. Das Besondere: Yamashitas Motive sind zeitlos, und nicht nur deshalb, weil weder Autos noch Handymasten noch Elektrogeräte abgebildet werden. Die Fotos vom Segelreffen auf einer Dhau, von Pfefferhändlern von Kerala und von mit Juwelen behängten und von Fackelträgern umringten Elefanten könnten durchaus Zheng Hes Zeiten dokumentieren. Wenn das Buch nicht so schön wäre, sollte man einzelne Bilder ausschneiden und aufhängen. Oder auf dem Farbkopierer groß kopieren. Oder auf die Kalenderedition warten, die hoffentlich bald kommt.- Christian Haas
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