Friedrich Nietzsche. Philosophie als Kunst: Eine HommageFriedrich Nietzsche
Taschenbuch
Es war ein zentraler Leitgedanke Friedrich Nietzsches, daß sich der Mensch zu sich selbst wie ein Künstler zu seinem Werk verhalten solle. " Wir aber wollen die Dichter unseres Lebens sein", hielt er einmal euphorisch fest. Und ein andermal: " Nur als 'ästhetisches Phänomen' ist das Dasein und die Welt ewig 'gerechtfertigt'". < P> Einem Denkerleben, das "mit einem künstlerischen Auge ansehn" lernen (und lehren) wollte, widmet sich der von Heinz Friedrich zusammengestellte Band < I> Friedrich Nietzsche. Philosophie als Kunst, der als Ergebnis einer Vortragsreihe der Bayerischen Akademie der Schönen Künste erstmals 1994 erschien und jetzt als Neuauflage wieder erhältlich ist. Deutlich wird dabei, wie sehr der Philosoph dieser von seinem Lehrmeister Arthur Schopenhauer übernommenen, ursprünglich kontemplativen Idee hinsichtlich eines schöpferischen Aspekts neue Impulse verlieh. Auch die Untersuchungen zum Konzept des "Übermenschen" oder zum musikalischen Stil des Aphoristikers sind überaus lesenswert. Hinzu kommen aufschlußreiche, von Gert Westphal und Dietrich Fischer-Dieskau klug ausgewählte Passagen aus dem Briefwechsel Nietzsches mit dem befreundeten Peter Gast, die nicht zuletzt auch ein erhellendes Schlaglicht auf die mannigfaltige Auseinandersetzung des Philosophen mit der Belletristik werfen. < P> Daß in der Nachfolge Nietzsches zahlreiche Maler und Schriftsteller ihrerseits die Kunst als eine Form der Philosophie zu betrachten suchten, illustriert eindringlich der ebenso intelligente wie ausführliche Aufsatz < I> Im Namen des Dionysos des Kunstwissenschaftlers Wieland Schmied: Wie sehr sich der Autor des < I> Zarathustra selbst als verhinderter Dichter begriff, läßt sich an Hand des Beitrags von Albert von Schirnding nachvollziehen. Dies freilich hatte schon der Lyriker Stephan George erkannt. Wie heißt es so schön in seinem Gedicht " Friedrich Nietzsche": "so klagt: sie hätte singen / Nicht reden sollen diese neue Seele". < I>-Thomas Köster
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