Einführung in die MedieninformatikMichael Herczeg
Taschenbuch
Der Band ist als Einstieg ins Fach und gleichzeitig als Einführung in die Buchreihe Interaktive Medien konzipiert. Die Medieninformatik in seinem interdisziplinären Charakter darzustellen, ist das Ziel des Autors, seines Zeichens Professor für Praktische Informatik in Lübeck. Nachdem es in der Einleitung den Weg vom Industrie- über das Informations- ins Medienzeitalter skizziert, wendet sich das Buch Medienbegriffen und Medientheorien zu. Bereits in diesem zweiten Abschnitt treten " Glanz und Elend" des gewählten Ansatzes zu Tage. Einerseits freut sich der Studierende über die komprimierte Darstellung von Begriffen wie Intermedialität bzw. der Theorien von Autoren wie Mc Luhan und Baudrillard. Andererseits wird die Thematik kaum einmal vertieft. Mehr als ein paar Stichworte und Anregungen dürften da nicht hängen bleiben. Das gilt im Großen und Ganzen auch für die folgenden Kapitel, die sich interaktiven Medientechnologien sowie ihrer Entwicklung, Anwendung und Gestaltung widmen. Ein erster Überblick wird vermittelt, nicht mehr und nicht weniger. Auch die abschließenden Abschnitte zur Ethik der digitalen Medien und zur Zukunft der Medieninformatik halten nur zum Teil, was ihre spannenden Titel versprechen. Denn gerade hier wird es, etwa bei Themen wie Barrierefreiheit oder Cyber-Communitys, erst interessant, wenn man zu den Details vordringt - was der Band weder leisten kann noch will. Was schließlich nicht verschwiegen werden darf, sind die sprachlichen Mängel des Werks. Wenn bereits im zweiten Satz des Vorworts Singular und Plural verwechselt werden, ahnt man nichts Gutes - und findet diese Ahnung im weiteren Verlauf des Buches leider bestätigt. Fazit: Als erste Orientierung taugt das Buch. Eine ernsthafte Beschäftigung mit den behandelten Themen erfordert allerdings zwingend die Lektüre weniger breit konzipierter Titel. - Roland Große Holtforth, Literaturtest
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