RequiemAudio CD
Unter der Leitung des 1997 verstorbenen ungarischen Dirigenten Georg Solti, der für seine explosiven, ekstatischen Klangeffekte bekannt war, konnte ein monumentales Werk wie das < I> Requiem von Giuseppe Verdi nur in sehr guten Händen sein. Kommt dann, wie im Fall der hier zu besprechenden C Ds, noch eine außergewöhnliche Sängerbesetzung hinzu, holt man sich mit dieser Aufnahme eines jener Objekte in den heimischen Schallplattenschrank, die leicht zur Droge werden können. < P> Verdi, der das Werk 1873 anläßlich des Todes seines Freundes Manzoni in Angriff nahm, machte es den Gesangssolisten hier keineswegs leichter als in seinen Opern. Großer Stimmumfang und eisernes Durchhaltevermögen sind notwendig, um in diesen Partien bestehen zu können. < P> Der finnische Bassist Martti Talvela, vor einigen Jahren verstorben, besaß sicherlich eine der gewaltigsten, wenn nicht überhaupt die gewaltigste Baßstimme dieses Jahrhunderts. Sein " Confutatis maledictis" jagt dem Hörer Schauer über den Rücken, und der sich anschließende ariose Teil " Oro supplex et acclinis" erklingt dagegen mit dunkler, lyrischer Wärme. Daß der junge Luciano Pavarotti das " Ingemisco" mit Bravour meisterte, braucht kaum erwähnt zu werden. Marilyn Horne ist weithin bekannt für ihr stählernes, umfangreiches Stimmmaterial, das in der Tiefe beinahe tenoral klingt; die Sopranstimme der Australierin Joan Sutherland scheint dagegen in der zweigestrichenen Oktave überhaupt erst richtig zu beginnen, was ihr strahlendste Spitzentöne ermöglicht. Ein wahres Fest der Stimmen, das in keiner C D-Sammlung fehlen sollte. < I>-Michael Wersin
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