Géricault: Bilder auf Leben und TodGebundene Ausgabe
Bilder auf Leben und Tod Gebundenes Buch Géricaults Hauptwerk: "das Floß der Medusa" Vom Sturm aufgepeitschte Wellen, ein geblähtes Segel auf einem hastig gezimmerten Floß. Darauf ein Knäuel aus Menschen. Manche stehen, den verzweifelten Blick zum Himmel gerichtet, die Hände zum Gebet erhoben. Andere liegen mehr tot als lebendig auf den Holzplanken, ständig in Gefahr, von der nächsten Welle ins tosende Meer gerissen zu werden. Géricault schildert in der Szene die grauenhaften Folgen des Schiffbruchs der Fregatte Medusa: Diese strandete im Jahr 1816 auf einer Sandbank. Da in den Rettungsbooten nicht genügend Platz für alle Passagiere war, ließ der Kapitän ein Floß bauen. Die Boote sollten es an Land ziehen. Doch schon bald wurden die Taue gekappt und das Floß sich selbst überlassen. Ohne Proviant und Wasser, der gleißenden Sonne ausgesetzt, durchlitten die Menschen unvorstellbare Qualen, Gewalt und Kannibalismus. Nur wenige von ihnen überlebten. Théodore Géricault: immer auf das Ästhetische bedacht Théodore Géricault hielt das Geschehen in mehreren Entwürfen fest. Er skizzierte Einzelszenen und fertigte unzählige Studien von kranken Menschen und Leichenteilen an. Sie sollten ihm zur emotionalen Einstimmung auf sein Thema dienen, heißt es dazu im Bildband. Géricaults Interesse an Körperfragmenten verselbstständigte sich laut Herausgeber Gregor Wedekind mit der Zeit. Seine Studien wurden zu autonomen Bildern. Dabei hatte er nur ein Ziel: Er wollte die Qualen der Menschen so authentisch wie möglich schildern. Um die Darstellung von Leid zu perfektionieren, studierte Géricault ausgiebig die Gesichter von Menschen, in denen sich die physischen und psychischen Qualen spiegeln. Zu seinen bekanntesten Werken zählen fünf Studien von Geisteskranken, die sogenannten Monomanen. Die Gesichtszüge angespannt, der Blick starr und die Augen rot gerändert - so schauen sie den Betrachter an. Die Bilder dokumentieren verschiedene Krankheitsbilder der. . .
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