The Magic of Horowitz (2cd+Dvd)Audio CD
Ein Geburtstagsgeschenk für Ohr und Auge: Zwei Audio-C Ds und eine D V D verschaffen einen Gesamteindruck über die fünf letzten Lebensjahre (1985-89) des großen Pianisten Vladimir Horowitz, der 2003 einhundert Jahre alt geworden wäre. Mozart war sein Lieblingskomponist, darum gehört auch ein großer Teil der zweiten C D und die ganze D V D dem Genie aus Salzburg. Aber nun der Reihe nach!< P> Franz Liszt eröffnet mit zwei Schubert-Adaptionen " Valse-Caprice No. 6" und " Ständchen". Horowitz setzt Zeichen: Tiefgang, keine oberflächliche Virtuosität. Endlose Farbpalette, keine Schwarz-Weiß-Malerei. Und trotz eines manchmal fast nur skizzenhaften Anschlags entsteht eine ungeheure Klarheit, eine unübertroffene Transparenz. Chopins " Mazurka in a-Moll" verpasst Horowitz einen Mozart-klaren Korpus mit jazzigem Gewand. Eine innige Leichtfüßigkeit zieht sich durch diese C D. Scarlatti kann dabei etwas romantisch daherkommen, während bei Rachmaninov durchaus nicht nur Schwere und Melancholie vorherrschen. Im Klavierkonzert in A-Dur von W. A. Mozart erreicht die Leichtfüßigkeit ihren Höhepunkt: Anfangs fast ein bisschen irritiert über die Eile im ersten Satz ( Allegro) wird auch das Adagio eher zu einem Andante. Das Allegro assai erhält durch das rasante Tempo eine enorme Spritzigkeit. Horowitz, dessen Aura hier auch visuell auf D V D verewigt ist, agiert als Antreiber. Carlo Marie Giulini muss mit seinem Orchestra del Teatro alla Scala eigentlich gar nicht mehr viel tun: Horowitz hält alles, im wahrsten Sinn des Wortes, in seinem Händen. Robert Schumanns " Kreisleriana" wird unter diesen Händen zum Ritt durch alle Gefühlsebenen der Musik. Der " Magier" versteht es meisterhaft, trotz Virtuosität eine große Reinheit, fast etwas Kindliches zu bewahren. < P> Eine Studio-Plauderei und ein Rondo von Mozart, das er mit Augenzwinkern kommentiert und anschließend perfekt durchspielt, beweisen auch den Humor des Meisters, aber auch die große Gabe, sich auf den Punkt konzentrieren zu können. -Rudolf Kamm
|