Les IntrouvablesAudio CD

Als " Blumenstrauß zum siebzigsten Geburtstag des Sängers", wie André Tubeuf im Booklet mitteilt, nahm die E M I den großen Bariton Dietrich Fischer-Dieskau 1995 in ihre " Les Introuvables de. . . "-Reihe auf. Die Aufnahmen des Sängers, die so aus dem Dunkel des E M I-Archivs wieder zum Vorschein kamen, sind zum größten Teil von überragender Qualität und haben allzu lange in den Schallplattenregalen gefehlt. Da ist zum Beispiel Schumanns < I> Liederkreis op. 39 in einer längst vergessenen Einspielung von 1954 mit Gerald Moore am Klavier, die an stimmlicher Frische und jugendlichem Engagement Fischer-Dieskaus spätere Aufnahmen dieses Zyklus mühelos übertrifft. Das " Waldesgespräch" zeigt ihn im Besitz einer mühelosen Höhe, derer er sich so nicht lange Zeit erfreuen konnte. < P> Nicht weniger überraschend ist eine Einspielung von Gabriel Faurés Zyklus < I> La bonne Chanson aus dem Jahre 1958, ebenfalls mit Gerald Moore; auch sie überzeugt mehr als die 1975 entstandene Aufnahme der Version mit Klavierquintett. So mischt sich etwas Wehmut in die Freude über diese reichhaltige Fundgrube, mit der man sich lange Zeit beschäftigen kann - Wehmut darüber, wie vergänglich gerade die menschliche Stimme ist. < P> Die auf der fünften C D zu findenden barocken Kantaten von Bach, Rosenmüller und Telemann, bei deren Aufnahme Fischer-Dieskaus früh verstorbene erste Frau Irmgard Poppen am Cello mitwirkte, sind neben ihrer Schönheit - selbstverständlich noch jenseits aller historischen Aufführungspraxis - auch gleichzeitig ein Zeugnis für die glückliche Zusammenarbeit mit dem musikalischen Partner, die von zukünftiger Tragik noch völlig unberührt ist. < I>-Michael Wersin
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