Punk Jazz-The Jaco Pastorius AnthologyAudio CD
Er lebte Visionen vor, setzte ungeahnte Spieltechniken und Klänge frei. Schon mit knapp 18 Jahren fiel es Jaco Pastorius wie Schuppen von den Augen: " Ich bin der beste Bassist der Welt!" Die Jaco-Pastorius-Anthologie < I> Punk Jazz verfolgt auf zwei 80-minütigen C Ds die musikalischen Stationen des begnadeten Fretless-Pioniers. Beginnend mit zwei bisher unveröffentlichten Tracks aus Jacos Soul-Funk- und R& B-Zeit ( Ende 60er-, Anfang der 70er-Jahre) geht es weiter zu einer freejazzartigen Session mit Paul Bley, der den jungen " Jimi Hendrix des E-Bass" in Florida kennen lernte und nach einigen gemeinsamen Konzerten eine Platte mit ihm produzierte (1976). Es folgt aus demselben Entstehungsjahr " Continuum", ein Stück von Pastorius erster Solo-C D Jaco Pastorius. Diese Aufnahme ließ der Jazzwelt den Atem stocken angesichts eines ungeheuerlichen Bassvirtuosen, der alle tradierten Normen des Begleit-Instruments über den Haufen warf und einen vollkommen neuen Standard definierte: fortgeschrittene Harmonik, Obertonartistik, Kontrapunkt, Mehrstimmigkeit, ein Rhythmus-Mann der orchestral dachte, der einen Bläsersatz imaginierte, ein Klavier, egal was - Pastorius übertrug beliebige Klangvorstellungen auf seinen Viersaiter. < P> Die Anthologie geht weiter mit einem Stück von Pat Methenys sensationellem Debütalbum Bright Size Life und mit Electric Jazz verschiedenster Art: voran Joe Zawinuls " Birdland" aus Jacos Erfolgsjahren bei Weather Report (1976-1981), Fusion mit Flora Purim und Joni Mitchell, Herbie Hancock, Peter Erskine, Michael Brecker. Eine der beiden < I> Punk Jazz-C Ds ist Pastorius zweitem Soloalbum < I> Word Of Mouth(1981) sowie seiner eigenen Word Of Mouth Big Band gewidmet; fast, denn da gibt es noch eine Sideman-Aktivität bei Mike Stern (1986) und eine bei Brian Melvin. 1987 verstarb der erst 36-Jährige auf tragische Weise. Was bleibt ist sein Genie, das die Regeln des Bassspiels für immer veränderte. < I>-Katharina Lohmann
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