La Trova de Las FaezAudio CD
Noch eine Kuba-C D. Noch mehr Boleros, Tangos, Criollas, mit Gitarren, Streichern, mit Bandoneon oder auch Klarinetten, Perkussion hier und da. Omar Sosa tritt als Gastpianist auf. Vor dem Einlegen der C D: dieses sperrige Gefühl im Magen. Und dann? Die ersten Takte: akustische Gitarre, getragen, erinnert an Wiener Schmäh. Gleich als Nächstes sticht die lupenreine Produktion ins Ohr: kristallklar, dabei warm und ganz präsent. Und in Takt neun passiert es: die Schwestern Faez heben an, zum zweistimmigen Lied. Kein Ausweichen, keine Fragen. Ebenso unvermutet wie unmittelbar reißen sie die Aufmerksamkeit an sich. Mit charismatischer Wahrhaftigkeit strahlt ihr Gesang. < P> Mit der ganzen Kraft ihrer 70-jährigen Lebenserfahrung erzählen sie spanische Geschichten, die ohne Übersetzung auskommen. Inbrünstig, nicht kitschig, mit Ausdruck, nicht pathetisch, voller Pfeffer und vor allem ganz nah. Las Faez lassen die Seelen beben, ohne Vorbehalt, auch ohne Absicht, es passiert einfach. Und die Überraschung ist groß - oder die Läuterung? Dass es eben nur in zweiter Linie zählt, was gespielt wird. Auch wer sich an Kuba-Folklore schlapp gehört hat, wird sich diesem Ausdruck kaum entziehen. Vom Straßengesang geprägt, mit andalusischen und afroamerikanischen Elementen angereichert, solistisch, im Duo oder in voller Besetzung (zwölf Musiker): die Faez Schwestern bestimmen ihren zauberhaften Vortrag durch kompromisslose Ursprünglichkeit und mitreißenden Charme. < I>-Katharina Lohmann
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