Australien-Spirit of the OutbackAudio CD
Die Olympischen Spiele in Sydney lenken unsere Aufmerksamkeit auf Australien, bislang eher ein Stiefkind der World Music. Dabei stammt vom fünften Kontinent eines der faszinierendsten Instrumente des gesamten Globus. Das Didgeridoo oder Yidaki, ein ausgehöhlter Eukalyptusstamm, in Form und Klang dem Alphorn nicht unähnlich, gibt im Prinzip nur einen Ton von sich, der durch die Modulation mit dem Mund verändert und um Obertöne erweitert wird. Eben diese Beschränkung, Monotonie im wahrsten Sinne des Wortes, macht seinen Trancecharakter aus. Und wenn Richard Walley < I> Spirit Of The Outback mit einem Didgeridoo-Solo eröffnet, kommt genau diese meditative Qualität zur Geltung. Nur mit einer speziellen Atemtechnik kann Walley drei Minuten lang den Ton halten. < P> Aber dabei bleibt es nicht. Yothu Yindi, die Pioniere des Aborigine-Pop, haben ja längst gezeigt, dass der Sound der Ureinwohner nicht nur folkloristisch geprägt ist. Nachdrücklich führen denn auch die hier vereinten Künstler die stilistische Vielfalt des Outbacks vor Augen. " Black Boy" von Coloured Stone ist australischer Country & Western, während Warren Williams irgendwo zwischen Dire Straits und Tom Petty rockt. Die Warumpi Band dreht ihre Gitarrenverstärker gar bis zum Anschlag auf, wohingegen Raven Hip Hop und Rap mit tribalen Choruslines zusammenführt. Der australophile Engländer Dr Didg schließlich verquirlt groovigen Jazz-Funk mit tribalen Attacken der Aborigine Clans. Bei alledem versammelt dieser dringend notwendige Sampler die künstlerische Speerspitze einer zunehmend selbstbewussten Urbevölkerung, die im modernen Australien mehr als nur ein Wörtchen mitzureden hat. < I>-Wolfgang Zwack
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