Bestiarium einer Feministin: Essays & Reden & Briefe (Edition TRI)Edith Darnhofer-Demár
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Die ganz normale Frauenfeindlichkeit im Alltag, das Geschlechterverhältnis als Macht-, Herrschafts- und Gewaltverhältnis, das Patriarchat als Keimzelle der Gewalt, die Gegenreaktion gegen die Errungenschaften der Frauenbewegung - das sind die zentralen Themen, um die es im < I> Bestiarium einer Feministin geht. In Essays, Reden und Briefen nimmt die Kärntner Autorin Edith Darnhofer-Demár darin Stellung zur gesellschaftlichen Position von Frauen. < P> Wie sich diese im aktuellen Zeitgeschehen manifestiert, macht sie am Beispiel des 11. September 2001 deutlich. Ohne der Tragödie ihren Schrecken zu nehmen, argumentiert sie messerscharf, worum es eigentlich wirklich geht: um einen Männerkampf, um Männerinteressen in einer Männerwelt. Frauen haben hier nicht mitzureden. Und melden sie sich dennoch kritisch zu Wort, werden sie als reaktionär diffamiert - wie etwa die bekannte Feministin Oriana Fallaci, die sich gegen den islamischen Fundamentalismus mit all seinen frauenverachtenden Praktiken ausgesprochen hat. < P> Dass der Sexismus auch in anderen Kulturkreisen verbreitet ist und bis hin zur Geschichtsforschung reicht, zeigt der Essay " Missionarsposition". Darnhofer-Demár berichtet hierin über ihre Erfahrungen als Reisejournalistin in Lateinamerika. Nicht weniger kämpferisch sind die Reden und Briefe der Autorin, unermüdlich ihr Einsatz für die Rechte der Frauen. In dem Zusammenhang spricht sich Darnhofer-Demár auch für die Gründung einer Frauenpartei aus, die den zerstörerischen Folgen der Globalisierung entgegenwirken soll. < P> " Mein Feminismus ist keine modische Masche, er ist das Werkzeug, mit dem ich versuche, die Männerwelt zu verstehen, ohne dabei als denkende Frau wahnsinnig zu werden", schreibt Darnhofer-Demár. Ihr < I> Bestiarium einer Feministin ist bestimmt eine anregende Lektüre für politisch interessierte und frauenbewusste Frauen. Und auch für Männer kann der Ausflug über die Grenzen eingefahrener Denkmuster spannende Anstöße bieten. Ob Frauen aber tatsächlich die besseren Menschen sind - wie es bei Darnhofer-Demár mitunter anklingt - bleibt der eigenen kritischen Analyse überlassen. < I>-Lisa Lercher
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