Erich Wonder. Bühnenbilder / Stage DesignGebundene Ausgabe
Anlässlich der Bayreuther Festspiele 2000, für deren Neuinszenierung von Wagners Der Ring des Nibelungen Erich Wonder die Bühne gestaltete, erscheint dieser Bildband. Mehr als 250 Abbildungen veranschaulichen lebendig und sinnlich seine künstlerische Entwicklung und lassen den Betrachter in der so eigenen Welt des großen Bühnenbildners schwelgen. Im Mittelpunkt steht dabei die Zusammenarbeit mit bedeutenden Regisseuren. Arbeitsprotokolle, Ideenskizzen und Gesprächsnotizen geben Einblick in den kreativen Entstehungsprozess und lassen nicht nur den Künstler selbst, sondern auch Kollegen und Kritiker zu Wort kommen. Freie Arbeiten u. a. für die documenta in Kassel und Beispiele seiner Malerei ergänzen diese eindrucksvolle Dokumentation. < P> Wonder, 1944 in Österreich geboren, studierte bei Caspar Neher in Wien Bühnenbild und assistierte anschließend bei Wilfried Minks. Anfang der 70er-Jahre kam er nach Frankfurt. Seit dieser Zeit hat er wie kaum ein anderer die europäische Theaterszene zwischen Hamburg und Zürich, Berlin und Wien, Paris und Mailand beeinflusst. Angefangen mit szenischen Räumen für das Schauspiel, liegt heute der Schwerpunkt seiner Arbeit auf dem Gebiet der Oper. " Theaterbilder werden immer wichtiger in einer Zeit der optischen Überflutung. Rätselbilder schaffen, Geheimnisse wahren", beschreibt Erich Wonder seine Arbeit. Inspiriert von großen Lichtmalern wie Vermeer oder Rothko und vor allem vom Film, veränderte er die Theaterraumgestaltung tief greifend, verstand die Bühne nicht mehr als Kulisse, sondern als Erlebnisraum. Großzügig führt er das vor, erfindet nie kleinteilig. Seine Bilder sind bestimmt, setzen deutliche Zeichen, stützen, was die dramatische Szene verhandelt und geben dem Zuschauer die Freiheit, offen für eine Wahrnehmung zu sein, die hinausreicht über das, was nahe liegt. < P> Der vorliegende Band verschafft einen Einblick in seine Arbeiten über einen Zeitraum von fast dreißig Jahren. Zwei Namen tauchen dabei immer wieder auf, die ihn über diesen Zeitraum begleitet haben: Luc Bondy und Jürgen Flimm. Veränderungen sind ablesbar, Gewichte verschieben sich. Und dennoch bleiben es immer Wonder-Räume voller Spannung und voller Überraschung. < I>-graenitz
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