Okerbrücken am Braunschweiger Wallring (Arnhold & Kotyrba Architekturführer)Sándor Kotyrba, Elmar Arnhold
Taschenbuch
Jeder Einwohner, jeder Besucher der Stadt benutzt sie - die Brücken über die Oker-Umflutgräben in Braunschweig. Eine Überquerung der Flussläufe geschieht, besonders mit dem Kraftwagen, meist unbewusst. Konstruktion, Gestalt und Geschichte der Brücken sind vielen Bewohnern und den meisten Gästen Braunschweigs weitgehend unbekannt. Am besten lassen sich die vielfältigen Brückenbauwerke bei einer Bootsfahrt auf den Okergräben erleben. Die heutigen Okerbrücken stammen aus dem Zeitraum der letzten eineinhalb Jahrhunderte. Sie zeigen einen repräsentativen Querschnitt durch die Architekturgeschichte und den Ingenieurbau seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Doch reicht die Geschichte der Brücken oft bis weit in das Mittelalter, in das 12. und 13. Jahrhundert, zurück. Während die Oker ursprünglich durch die heutige Innenstadt verlief, schuf man für die Anlage der Stadtbefestigung künstliche Okergräben um die Stadt herum. Die ersten Gräben entstanden bereits mit der Aufsiedlung der Altstadt und der planmäßigen Anlage der Teilstadt Hagen im 12. Jahrhundert. Im frühen 13. Jahrhundert entstand ein Mauerring, der auch die Altewiek und schließlich das Weichbild Neustadt umfasste. Vor den Mauern verliefen die Okergräben. An den Tortürmen der Stadtmauer wurden hölzerne Zugbrücken errichtet. Mit dem Neustadtmühlengraben und einem Rest des Wendenmühlengrabens ist ein Teil des mittelalterlichen Grabensystems noch erhalten.
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