Pädagogische Lexikographie: Monolinguale und bilingualisierte Lernerwörterbücher zur Vermittlung des Deutschen als FremdspracheTianshu Lü
Taschenbuch
Dieser Wunsch, der schon zur damaligen Zeit unrealistisch war, bleibt auch heute ein Traum. Als ein Unterhaltungsmedium in der Familie ist ein Wörterbuch heutzutage unwahrscheinlicher denn je. Man hat schließlich nicht nur Bestseller, Zeitungen und Zeitschriften, sondern auch Fernseher und Internet zur Verfügung. Auch zur Bildung der Familienmitglieder sind (über)spezialisierte Lehr- und Sachbücher mehr als genug da. Doch die Rolle des Wörterbuchs im Studium, Beruf und im Leben überhaupt kann bisher und auch in der absehbaren Zukunft niemand bestreiten. Und nicht nur das: Das Phänomen örterbuch ist schon seit dem Anfang der menschlichen Schriftkultur da und erund überlebt die Entwicklung und Wandlung aller Formen der Schriftträger in der menschlichen Geschichte: von der Tontafel, vom Bambus, Papyrus über Pergament und Papier bis hin zu den elektronischen Datenträgern (dazu auch in Hausmann 1989: 1). Die " Existenzberechtigung von Wörterbüchern" ist "in der offensichtlichen Begrenztheit menschlichen Wissens begründet - in diesem Fall speziell der Begrenztheit des Wissens über eine Sprache, die Begrenztheit der Kompetenz in der eigenen Muttersprache oder einer Fremdsprache" ( Herbst/ Klotz 2003: 18). Das Wörterbuch - in der vorliegenden Arbeit auch als Synonym für " Sprachwörterbuch" verwendet - ist nach Ilson (1985: 1) auch das erfolgreichste und bedeutendste Buch über Sprache. Es ist so populär in der (britischen) Bevölkerung, dass nicht einmal die Bibel es schlagen könne. Seine Autorität für die sprachliche Kommunikation in der Gesellschaft wird, ähnlich wie bei der Bibel in der christlichen Welt, allgemein akzeptiert (ebd. ). Während der Mythos des Wörterbuchs im Kopf der meisten Laien-Benutzer noch lebt und die Grenze, Unzulänglichkeiten und Fehler im Wörterbuch für sie unbemerkbar bleiben, fing man in der Forschung des Wörterbuchs, also Wörterbuchforschung, schon längst an, mit kritischem Blick ihr Objekt zu
|