Psychoanalytisches Angstkonzept nach Sigmund Freud - ein kurzer ÜberblickKatharina von Lingen
Taschenbuch
Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Psychologie - Sozialpsychologie, Note: 1, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover ( Psychologisches Institut), Veranstaltung: Seminar: Angst und Angstbewältigung, Sprache: Deutsch, Abstract: Freud nahm grundsätzlich an, dass Angst eine biologisch ererbte Basis hat. Er war also der Auffassung, dass der menschliche Organismus die angeborene Fähigkeit habe, mit den psychologischen und physiologischen Manifestationen zu reagieren, die wir Angst nennen. Diese Fähigkeit hat eine entscheidende Funktion für das Überleben des Einzelnen. Freud stellt keine Überlegungen an über den Grundursprung oder die Natur der Angst, vielmehr über ihre Bedeutung und ihren Platz im psychischen Leben des Menschen und ihre pathologischen Formen. Er schrieb in der Reihe " Neue Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse", Angst sei "ein Affektzustand, also eine Vereinigung von bestimmten Empfindungen der Lust-Unlust-Reihe mit den ihnen entsprechenden Abfuhrinnervationen und deren Wahrnehmung, wahrscheinlich aber der Niederschlag eines gewissen bedeutungsvollen Ereignisses, durch Vererbung einverleibt. " [ Freud, S. , G. W. , Bd. 15, S. 87 f. ]. In den Anfängen der Psychoanalyse hält Freud Angst für die Folge eines rein biologischen Prozesses. " Dies sind überhaupt nicht Vorgänge psychischer Natur, sondern physische Vorgänge" mit "psychische[n] Folgen" ( Freud, S. , G. W. , Bd. 1, S 67). Er postuliert die Ansicht, Angst trete in der Neurose aufgrund einer Störung der Abfuhr von Sexualspannung auf, resultierend aus einer Anhäufung unabgeführter Libido, die unmittelbar in Angst umgewandelt wird. Auch in dieser ersten Phase der Theorieentwicklung hat Freud allerdings schon die Vorstellung, dass ein geringes Maß an Unlust ( Angst) als Signal zur Vermeidung weiterer Unlust wirke. Später, nach dem Jahr 1923, lässt Freud in seinem Strukturmodell der psychischen Funktionen seine vorangegangene Hypothese fallen, denn sie erklärte zwar das Vorhandensein. . .
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