It's All About LoveThomas Vinterberg, Birgitte Hald, Ellen Lens, James Wilson, Tomas Eskilsson, Joyce Nettles, Lars Bredo Rahbek, Kristian Eidnes Anderson, Anthony Dod Mantle, Ben Os, Valdis Oskarsdóttir, Mogens Rukov, Bo Ehrhardt, Ilene Starger, René Berg, Lars Jönsson, Jette Lehmann, Els Vandevorst, Paul Webster, Peter Aalbæk Jensen
DVD
< I> It's all about Love spielt im heißen Sommer des Jahres 2021. John ( Joaquin Phoenix) begibt sich nach New York, um die Ehe zu Elena ( Claire Danes) endgültig zu beenden. Thomas Vinterbergs bildgewaltige Romanze ist gleichzeitig magisches Märchen und verstörender Thriller. Mit seinem großartigen, auf dem Filmfestival von Cannes ausgezeichneten Das Fest gehörte Thomas Vinterberg 1998 zu den wichtigsten Vertretern der dänischen Dogma-Bewegung, die durch die selbst auferlegten Beschränkungen im Herstellungsprozess der erstarrten Filmproduktion neues Leben einhauchen wollte. Es ist nicht ganz ohne Ironie, dass sich Vinterbergs neuester Film, der 2003 entstandene < I> It's all about Love, wie eine Gegenposition zu dem Manifest ausnimmt - mit virtuosem Ergebnis. Die Geschichte spielt im Jahr 2021. Unter dem stahlblauen Himmel hat sich die Erde in einen gigantischen Friedhof verwandelt. An den Bordsteinen liegen Kinderleichen, leblose Körper zucken im Rhythmus der Rolltreppen. Vereinsamte Menschen brechen mitten auf der Straße zusammen, sie sterben wortwörtlich an gebrochenem Herzen. Inmitten dieser gespenstischen Szenerie siedelt Vinterberg eine Liebesgeschichte an. John ( Joaquin Phoenix) ist auf dem Weg nach New York. Er will dort etwas zu Ende führen, was schon lange abgeschlossen scheint. Seine Ehe zur weltberühmten Eiskunstläuferin Elena ( Claire Danes) ist nur noch eine Farce. Die beiden leben bereits seit langem getrennt, es müssen nur noch die notwendigen Papiere unterzeichnet werden. Als er in der großen Stadt ankommt, will sie ihn ein letztes Mal sehen. Abgeschottet und kontrolliert von einer Horde Managern, Trainern und Agenten, ist John mit einem Mal ergriffen von der fragilen Hilflosigkeit Elenas und entdeckt erneut seine Gefühle zu ihr. Was zunächst an eine märchenhafte Romanze gemahnt, wird zusehends zum Thriller. Vinterbergs Inszenierungsstil unterstreicht die Künstlichkeit seiner Prämisse. Der Film schwelgt in berückenden Farben, setzt ganz stark auf seine Ausstattung (verantwortlich war Peter Greenaways Produktionsdesigner), jede Einstellung ist sorgfältig durchgestylt. Das im Film gezeigte New York wurde in Schweden nachgebaut und das Casting zweier Hollywood-Stars unterstreicht die Bemühungen Vinterbergs, sich so weit als möglich von seinem Erstlingsfilm wegzubewegen. Das Ergebnis kann man nur teilweise als gelungen bezeichnen. Was zunächst eine eigentümliche Magie entfaltet, zerfasert zusehends. Ein heiliger Ernst begleitet den Film, der sich das Spielerische im Umgang mit dem Stoff vollkommen versagt. Nicht zuletzt verstören die banalen, bisweilen plumpen Abschweifungen ins Philosophische. Dennoch ist < I> It's all about Love alles andere als ein schlechter Film. Wenn man der Entfaltung filmischer Magie zusehen darf, nur um kurz darauf der Zerstörung selbiger beiwohnen zu müssen, kann man allerdings schon ein wenig melancholisch werden. < I>-Thomas Reuthebuch
|