A Time to LoveAudio CD
1976 begrüßte Stevie Wonder sein Töchterchen mit " Isn't She Lovely" als neuen Erdenbürger; in der Liebeserklärung in Liedform ist die Kleine sogar mit ihrem Babygekicher zu hören. Heute ist Aisha Morris selbstverständlich längst erwachsen und hat offensichtlich das Talent des Herrn Papa in den Genen. In der Jazzballade " How Will I Know" stimmt sie jedenfalls gekonnt ein Duett mit ihrem berühmten Vater an. < P> Wie diese "family affair" so warten auch viele andere Tracks des schönen Comeback-Albums < I> A Time To Love mit Gastbeiträgen auf. So ist gleich im Eröffnungstitel " If Your Love Cannot Be Moved", der eine Lanze für mehr Zivilcourage, Eigenverantwortung und Solidarität bricht, Gospelsängerin Kim Burrell vertreten; Rap-Pionier Doug E. Fresh tritt hier als "voice beatbox" in Erscheinung. Beim funky groovenden Stück " My Love Is On Fire", das vom Glückstaumel eines Frischverliebten erzählt, ist Altjazzer Hubert Laws an der Querflöte zu hören. Die Bluesfunk-Nummer " Tell Your Heart I Love You" wartet mit Bonnie Raitt an der Slidegitarre auf. Für das tanzanimierende " So What The Fuss" hat Prince einige seiner charakteristischen Saitenlicks beigesteuert, die Damen von En Vogue bilden hier den Backgroundchor. Und im Titelsong " A Time To Love", ein Liebesmanifest mit Weltmusikelementen, sind schließlich auch noch India. Arie und Sir Paul Mc Cartney mit von der Partie. Wow, das nenne ich eine Allstar-Besetzung!< P> Zehn Jahre hat sich Steveland Hardaway Judkins (so der Geburtsname) für < I> A Time To Love Zeit gelassen, doch das lange Warten hat sich in dem Fall echt gelohnt. Das erste Album seit < I> Conversation Peace aus dem Jahr 1995 beinhaltet sozusagen die Quintessenz seines bisherigen Schaffens, es fasst gebündelt zusammen, was der Amerikaner seit < I> Talking Book erschaffen hat. Die Stilpalette reicht denn auch von Pop in der Motown-Tradition (" Positivity") und romantischen Schmusesongs (" From The Bottom Of My Heart") über R'n' B und Afrobeat bis zu Soul, Funk und Gospel (" Shelter In The Rain"). < P> Die Anhänger dürfen sich auf all das freuen, was Mr. Wonder schon immer ausgezeichnet hat. Einmal mehr besticht der mittlerweile 55-jährige mit seinem virtuosen Mundharmonikaspiel, einer äußerst biegsamen Stimme sowie einem untrüglichen Gespür für Ohrwurmmelodien. Und natürlich muss man auch auf Stevies optimistische Weltsicht und seinen unerschütterlichen Glauben an die Liebe nicht verzichten. Eine in jeder Hinsicht triumphale Rückkehr im Musikgeschäft! < I>- Harald Kepler
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