One Fierce Beer CoasterAudio CD
Wie die ebenso aus Pennsylvania stammenden Homeboys des White Trash in " Ween and Dead Milkmen" zeichnet sich auch die Bloodhound Gang durch ihre aggressive, primitive, dumme und extrem ordinäre Ausdrucksweise aus, doch wissen die Gangmitglieder wenigstens, wer sie sind. Und wo sie das schon einmal zugegeben haben, sind sie ganz nebenbei auch noch erstaunlich clever und unglaublich witzig. Das zweite Album der Band, < I> One Fierce Beer Coaster ( Ja, das Cover zeigt tatsächlich einen Biertransporter, sozusagen als Gruß an die männliche Fangemeinde der Band), besteht aus einer Unzahl von smarten Versen, großartigen Hooklines, und kreativen Arrangements. Jedes der insgesamt zehn neuen Stücke des Albums ist ein Volltreffer. Im Gegensatz zu < I> Use Your Fingers, dem Debütalbum der Bloodhound Gang aus dem Jahre 1995, das größtenteils aus gesampelten, rockigen Rapsongs besteht, wartet < I> Beer Coaster mit einer neuen Rhythmsection auf, die durch kernige Funkelemente und Rapgesängen für den nötigen Live-Rock-Sound sorgt, (man denke nur an "311" oder " Cake"). Während die neuen Bandmitglieder vielleicht eher populärere Rockstile bevorzugen, bleibt Jimmy Pop ein M C mit Leib und Seele - das zeigt schon die Coverversion von Run-D M Cs " It's Tricky" und das Duett mit Vanilla Ice (in " Boom"). Wer Zweifel an Pops gesanglichen Fähigkeiten hegt, sollte nur einmal in " Going Nowhere Slow", - die Schnellreise durch die U S A -, reinhören, um sich eines Besseren zu belehren. Hier zählt Pop 72 Städte in weniger als 30 Sekunden auf. Übertroffen werden die Musik und die stimmlichen Raffinessen allerdings noch von den Texten der Songs. Obwohl es in Pops Reimen nur so von Namedropping ( Emmanuel Lewis), Einkaufslisten ( No-Doz, Rolos) und fröhlich-vergnügten Nebeneinanderstellungen ( Jack Kerouac und Gilbert Gottfried in einer Zeile) wimmelt, sind diese dicht genug, um auch noch diverse "aktuelle" Themen anzusprechen. Verschiedene Songs handeln von weiblicher Hygiene, Selbstmord als Mittel zur Bevölkerungskontrolle, vorgetäuschter Homosexualität um Frauen kennenzulernen, und so weiter. Ihren Spaß am Humor der Texte werden (wenn auch mit dem Hauch von einem schlechten Gewissen) alle "politisch Inkorrekten" haben, ganz im Sinne von Jimmy, wenn er sagt: " I'm an Alka-Seltzer. . . You're a sea-gull". Falls Sie den Witz verstehen, verdienen Sie es auch, den Rest des Albums zu hören. < I>-Roni Sarig
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