Geteiltes Leid 2Audio CD
An eine Wiederauferstehung von Moses Pelham als Soloartist haben nicht mehr viele geglaubt. Immerhin sechs Jahre ist es her, dass er mit < I> Geteiltes Leid die Welt wissen ließ, was ihn im innersten bewegt. < I> Geteiltes Leid 2 ist mehr als eine bloße Fortsetzung der damaligen kreativen Eruption. Moses Pelham hat sich als Künstler und Mensch verändert. Entsprechend anders klingt auch dieses Album. Nicht zahm und unentschlossen, wie man vielleicht beim ersten Hören der Single < I> Ein schöner Tag noch vermutet, dem ersten Song bei dem Pelham auch als Sänger brilliert, sondern bissig und kampflustig, zugleich aber frei von allzu negativen Vibes. Damit niemand auf falsche Gedanken kommt, hat Moses gleich zu Beginn mit " Back" einen Track platziert, der unmissverständlich klar macht, dass die Kompromissbereitschaft auch heute durchaus ihre Grenzen hat. Musikalisch setzten Moses und sein langjähriger Partner Martin Haas auf bewährtes, ohne sich jedoch permanent selbst zu kopieren, auch wenn es durchaus den einen oder anderen besinnlichen Moment gibt, der die alten Zeiten wieder in Erinnerung ruft. Die Frankfurter Hip Hop-Schule, abseits von Horkheimer und Adorno, hat noch lange nicht fertig. Wer es nicht glauben will, der muss nur bei Stücken wie " Ich bin Rap" oder " Kein anderer" einmal genau hinhören. Da packt Moses ein paar dicke Beats aus und zeigt mit ein paar locker aus dem Handgelenk geschüttelten Versen, wie leicht es doch sein kann, sich wieder Respekt zu verschaffen. Mit dem Allstar-Track " Non Stop" am Ende des Albums, mit Gastbeiträgen von unter anderem Illmatic, Olli Banjo, Die Firma, Torch, Cora E. und Toni L. schließt sich der Kreis dann endgültig. < I>-Norbert Schiegl
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