BumpAudio CD
Intellektuell und emotional, originell und eigenbrötlerisch, komplex, eigenwillig und unnachahmlich, der Mann mit dem hinreißenden Laid-Back-Feeling und dem unwiderstehlichen swing, der Blues-Verehrer und Pflegevater der großen, unsanglichen Intervalle, John Scofield, hat sich ein alternatives Terrain ergattert. " Jazzman goes Blues-Rock", so hätte man Scofields ersten Versuch A Go Go überschreiben können, ein "back to the roots"-Experiment, mit dem der führende Modern-Jazz-Gitarrist sich im Umfeld einer jungen Underground-Garagenband wiederfand, bei der es um unverzierten Groove, authentische Klangkultur und um die Kunst der Zurückhaltung ging. < P> Das neue Album < I> Bump ist die konsequente Fortsetzung des außergewöhnlichen Konzepts. Die Gitarre steht diesmal ganz im Mittelpunkt, die massive, raumgreifende Orgel wurde durch den originellen Sampling-Spezialisten Mark De Gli Antoni ersetzt, der im Hintergrund mit bizzaren, unkonventionellen Soundgebilden werkelt. Auch Scofield arbeitet inzwischen mit verschiedenen Effekten und konzentriert sich mehr auf klangliche Nuancen als früher. Neu im Vergleich zum Vorgänger ist der Einsatz von Percussion und zwei verschiedenen Rhythmusgruppen. Vor allem die Stücke mit dem Schlagzeuger Kenny Wollesen, einem Youngster der New Yorker Avantgardeszene, klingen im Ansatz jazziger als beim letzten Mal, und Scofield spielt wieder moderner zwischen ungeschliffenem Funk-Rock, Blues, ominösen Latin-Adaptionen und düsteren Stimmungsliedern. Alles hat sehr viel Luft, die Themen sind knapp und weisen das typische Scofield-Schweben auf, das oft nur noch durch den Groove zusammengehalten wird. Für den beflissenen Bandleader und Komponisten bedeutet dieses Projekt die Erweiterung eines lange Zeit klar abgesteckten Spielfeldes: " Ich mag es nach wie vor, Bebop zu spielen. Aber das ist etwas ganz anderes. < I> Bump und die M M W-Platte (< I> A Go Go) sind meine Versionen von Rock& Roll. " -Katharina Lohmann
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