Die Münstertalbahn: Aus der Geschichte der Nebenbahn von Bad Krozingen über Staufen nach Sulzburg und UntermünstertalAugust Villinger, Ludger Kenning
Gebundene Ausgabe
Die heutige, gemäß den aktuellen Ansprüchen des Publikums ertüchtigte Münstertalbahn hat eine bewegte Vergangenheit. Nachdem das Großherzogliche Badische Ministerium im April 1894 den Bau sowohl der Strecke Krozingen - Staufen - Sulzburg als auch der benachbarten Kandertalbahn genehmigt hatte, konnte die Bau- und Betriebsgesellschaft Vering & Wächter bereits am 20. Dezember 1894 die 11 km lange normalspurige Nebenbahn von Krozingen nach Sulzburg in Betrieb nehmen. Kleine zweiachsige, ab den 20er Jahren zunehmend dreiachsige Tenderlokomotiven sowie ein bescheidener Wagenpark genügten über Jahrzehnte hinweg dem sich erfreulich entwickelnden Verkehrsaufkommen der von 1898 bis 1963 von der Deutschen Eisenbahn-Betriebs-Gesellschaft ( D E B G) betriebenen Nebenbahn. Im Endbahnhof Sulzburg entstand 1898 eine großzügige Hauptwerkstätte, zudem errichtete die D E B G im Kriegsjahr 1915 in Staufen eine kleine Lokstation. Bald bemühte sich ebenso der Münstertäler Gemeinderat um den Bau einer Stichbahn, jedoch erst im Juli 1913 erlangte die D E B G die entsprechende Genehmigungsurkunde. Kriegsbedingt zogen sich die Arbeiten über drei Jahre hin, bis die 5, 9 km lange Zweiglinie von Staufen nach Münstertal am 1. Mai 1916 endlich sang- und klanglos eingeweiht werden konnte.
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