Jenseits des Glaubens: Eine Reise in den anderen IslamV.S. Naipaul
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Seine Eltern stammen aus Indien, geboren und aufgewachsen ist er im karibischen Trinidad, studiert hat er in Großbritannien. V. S. Naipaul, der 2001 den Nobelpreis für Literatur bekam, ist ein Autor, der zwischen den Kulturen steht: Die Erfahrung von Entfremdung und die Suche nach Identität haben sein Leben und sein schriftstellerisches Werk geprägt. Daher auch sein Interesse am nichtarabischen Islam: Was geschieht, wenn sich Gesellschaften zu einer Religion bekehren, die von außen kommt und autochthone Traditionen überlagert? 15 Jahre nach dem Erscheinen von Eine Islamische Reise ist V. S. Naipaul noch einmal durch Indonesien, Malaysia, Pakistan und den Iran gereist, um dieser Frage nachzugehen. Jenseits des Glaubens. Eine Reise in den anderen Islam versteht sich dabei als Dokument einer " Erkundungsfahrt", auf der der Autor - so Naipaul über seine Arbeitsweise - nichts weiter tut, als Fragen zu stellen und zuzuhören: In Jakarta unterhält er sich mit muslimischen Intellektuellen über das Verhältnis von Islam und Wissenschaft. In Teheran redet er mit Journalisten über die Zeit unter Khomeini. In Pakistan spricht er mit unterdrückten Frauen. Und in Malaysia interessiert er sich für die Konflikte eines jungen Manns, der zwischen Koran und Schamanismus steht. Jenseits des Glaubens ist kein Roman, kein klassischer Reisebericht und keine Fundamentalismus-Analyse, die mit dem 11. September in Verbindung steht (auf Englisch erschien dieses Buch bereits 1998). Was den Leser erwartet, ist eine 600-seitige Sammlung von Gesprächen über Religion. -Bernhard Wörrle
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