John Difool - Der IncalAlexandro Jodorowsky, Moebius
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Nie hätte sich der Privatdetektiv John Difool träumen lassen, welche Gefahren der harmlose Auftrag, eine vornehme, reiche Dame zu bewachen, nach sich ziehen würde. Denn er führt ihn in die Lüftungsschächte einer unterirdischen Megastadt, wo ihm ein fremdartiges Monster einen geheimnisvollen Gegenstand in die Hand drückt. Von diesem Augenblick an muss er unaufhörlich um sein Leben bangen und erlebt sowohl handfeste als auch spirituelle Abenteuer. Bei dem Gegenstand handelt es sich nämlich um den Incal, der zu ihm spricht, ihm hilft und ihn auf Wege der Erkenntnis führt. Nicht nur seiner selbst, sondern auch des Universums. Der Leser hingegen bekommt schon auf den ersten Seiten eine vage Ahnung, was ihn erwartet. Denn der klug konstruierte und vor bizarrem Humor triefende Erzählstil und die furiosen Bilder machen schnell klar, dass es sich bei der Incal-Saga um wahrhaft außergewöhnliche Science Fiction handelt. Die Dreistigkeit, mit der Texter Jodorowsky Science-Fiction-Trash, Action- und Agententhriller mit esoterischen, pseudoreligiösen Versatzstücken mischt, ist verblüffend. Der durchgeknallte Selbstfindungstrip des an höheren Wahrheiten weniger als an Frauen interessierten Difool ist immer extrem: Mal albern, mal brutal, mal banal. Doch die Wechsel sind so virtuos, dass es ein Vergnügen ist. Das ehrfürchtige Schwindelgefühl, das einen beim Lesen ergreift, rührt allerdings vor allem von Moebius' Zeichnungen her. In einem optischen Overkill führt er durch bizarre Räume und inszeniert aberwitzige Bewegungssequenzen. Die Bilder bewegen sich zwischen klar umrissenen, geometrischen Formen und ebenmäßigen Figuren bis hin zu aberwitzigen, formlosen Wucherungen und knolligen, warzigen Gestalten. Zeichnerisch ist die Incal-Saga nach wie vor eines der wichtigsten Werke der Comickunst. Der vorliegende, prachtvolle Sammelband wurde am Computer völlig neu koloriert. Sammler und vor allem Neulinge haben mit dieser Ausgabe die traumhafte Gelegenheit, einen grandiosen Comic neu oder wieder zu entdecken. - Simon Weinert
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