Noah's ArkAudio CD
Anfänglich nur von Insider beobachtet, hat sich im neuen Millennium in New York eine erfrischende Avantgarde-Szene gegründet, auf die sich die Öffentlichkeit leicht verspätet stürzt. Die Darlinge heißen Devendra Banhart, Antony Hegarty ( Antony And The Johnsons) und Coco Rosie, sämtlich miteinander verbandelt. Musikalisch am verspieltesten sind die beiden Schwestern Bianca und Sierra Casady, die als Coco Rosie mit < I> Noah's Ark ein wunderbares Zweitwerk geschaffen haben. Gemessen an ihrem Debüt < I> La Maison De Mon Rêve tritt es zwar auf der Stelle, das aber auf sehr hohem Niveau. Was auch daran liegt, dass zwischen beiden Alben nur gut ein Jahr liegt und Coco Rosie ihr Soundpotential noch gar nicht ausgeschöpft haben, vielleicht gar nicht wissen, wie einzigartig sie sind. Außerdem sind die beiden an verschiedenen Orten geborenen und unabhängig voneinander aufgewachsenen jungen Frauen noch recht flatterhaft. So entstand die Songs von < I> Noah's Ark in Brooklyn, Paris, einem Stall in der französischen Camargue und zwischen den vielen Auftritten. Große Technik brauchen die zwei nicht, eher schon die vielen lustigen Kinder- und Spielzeug-Instrumente, die Pferde wiehern und Katzen miauen lassen. Bizarr ist diese Musik, versponnen und geheimnisvoll. So wie das Cover mit den drei korpulierenden Einhörner, wie das Innenbild mit der Mutter zwischen ihren Indianertöchtern, wie die Texte. Immer wieder faszinierend, wie wenig Coco Rosie brauchen, um viel zu schaffen. Fragmentarischen Stücke, Kammermusik, frankophile Momente oder kleine Pop-Hymen bilden eine andere Soundwelt, in der Bianca singt wie ein weiblicher Marc Bolan. In der einige Gäste begrüßt werden. Antony ( Mercury-Award-Gewinner 2005, vor Coldplay, Kaiser Chiefs, M I A und Bloc Party) ist mit seiner außergewöhnlichen Stimme unter anderem auf dem Albumhöhepunkt " Beautiful Boyz" zu hören, Banhart taucht in " The Sea Is Calm" auf, M C Spleen rappt sanft in " Bisounours", Diane Cluck haucht dem Titeltrack mir ihrer Stimme etwas Majestätisches ein. Der Rest ist nur noch Staunen. < I>-Sven Niechziol
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