Stilhandbuch: Ornamentik, Möbel, Innenausbau von den ältesten Zeiten bis zum Jugendstil - SonderausgabeErnst Rettelbusch
Gebundene Ausgabe
Stilkunde ist für viele ein Buch mit sieben Siegeln. Fragen wie: " Was unterscheidet den deutschen Barock vom französischen? Wieso hieß der englische Rokoko Chippendale? Oder: Worin bestehen die Besonderheiten des Biedermeier? " haben schon manche/n Student/in oder Liebhaber/in der Kunstwissenschaft fast in den Wahnsinn getrieben. Doch wenn es um Ornamentik, Möbel und den Innenausbau von der ägyptischen Kunst bis zum Jugendstil geht, bietet das < I> Stilhandbuch von Ernst Rettelbusch eine große Hilfe beim Aufbrechen dieser sieben Siegel. < P> Erstmals erschienen im Jahre 1914, war dieses Buch schon damals als Einführungshilfe für Student/innen und Kunstfreund/innen gedacht. In der jetzigen 13. Auflage sind einige Tafeln der damaligen Ausgabe weggelassen worden und andere sind hinzugekommen. So hat dieses Werk über die Jahrzehnte hinweg eine durchgehende Aktualität beibehalten und beeindruckt heute wie damals mit fast 1. 500 detaillierten Federzeichnungen, die die Lebensarbeit des Theoretikers und Praktikers Rettelbusch wiedergeben. < P> Angefangen mit ägyptischen Kapitellen, Säulen, Friesen und Möbeln der Zeit um 3. 000 vor Christus, schickt Rettelbusch die Leser/innen auf eine Reise durch die verschiedenen Epochen ( Altertum, Mittelalter, Neuzeit) bis hin zum ausgehenden 19. Jahrhundert, das in Frankreich, Deutschland und England vom Jugendstil geprägt war. Die Zeichnungen sind so akribisch angefertigt, dass man oft die Maserungen eines dunklen Holzes von der eines hellen unterscheiden kann. Die krassen Gegensätze - wie zum Beispiel die übertriebene Ornamentik des Rokoko und die Feinheit und Leichtigkeit des in England darauf folgenden Stil Adam - verblüffen, wenn man sie so direkt gegenübergestellt sieht. < P> Leider gibt es außer einer Stilübersicht und einem Tafelverzeichnis keine schriftlichen Erläuterungen. Für blutige Anfänger/innen ist dieses Buch demnach eher trockene Lektüre. Besitzt man aber schon etwas Vorwissen und eine gewisse Liebe zum Detail, ist dieser Band eine wahre Freude und den Nebeneffekt des Lernens nimmt man beim Betrachten der vielen wunderbaren Zeichnungen gerne in Kauf. < I>-Sandra Neumayer
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