Synthese, Charakterisierung und Copolymerisation von kristallisationsfähigen Oligolacton-Makromonomeren auf MethacrylatbasisEkaterina Helwig
Taschenbuch
Die Nachfrage nach biokompatiblen Polymermaterialien für medizinische Anwendungen nimmt stetig zu. Sie finden insbesondere auf dem Gebiet der kardio-vaskulären Medizin als Implantate, künstliche Herzklappen und Bypasssysteme, in der Orthopädie und Wiederherstellungschirurgie als Knochen-, Knorpel- und Gelenkersatz, in der Ophthalmologie als Kontaktlinsen und Hornhautprothesen sowie in der Dentalmedizin als Zahnersatz- und -füllungen ihren Einsatz. Die Palette von Polymeren für medizinische Anwendungen ist vielfältig und reicht von Polyolefinen, fluorhaltigen Polymeren über Polysiloxane und Polyurethane zu Polymethacrylaten und Polyestern. Die meisten von den zur Zeit verwendeten Materialien wurden nicht speziell für derartige Anwendungen entwickelt, sondern auf Grund ihres Eigenschaftskomplexes zur Lösung medizinischer Aufgaben herangezogen. So sind beispielweise Polyethylen als Material für Gelenkpfannen, Schläuche, Spritzen sowie Katheter und Polymethylmethacrylat ( P M M A) als Implantatmaterial zur Abdeckung großer Schädelfrakturen, als Zahnersatz und Prothesenmaterial in der Dentalmedizin sowie als Knochenzement in der Chirurgie im klinischen Gebrauch. Neben diesen inerten Polymeren werden zunehmend bioaktive Polymermaterialien entwickelt, die z. B. das Gewebewachsturn fördern, Stoffwechselprozesse anregen oder Wirkstoffe kontrolliert freisetzen (drug release systems). Bioaktive, resorbierbare Polymersysteme finden unter anderem als temporäre Implantate, z. B. als Schrauben, Nägel und Platten für Knochenrekonstruktion, ihre Anwendung [1]. Den hohen Anforderungen an ein resorbierbares Material hinsichtlich der Biokompatibilität entsprechen im besonderen Maß aliphatische Poly( ? -hydroxycarbonsäuren), insbesondere Homo- und Copolymere des Lactids und Glycolids. Diese Polymere weisen im allgemeinen eine gute Gewebeverträglichkeit und nichttoxische Eigenschaften auf [2].
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