Nukleobasen-funktionalisierte Biomoleküle: Synthese und Analyse nichtkovalenter Komplexe mittels Elektrospray-FT-ICR-MassenspektrometrieNicola Diezemann
Taschenbuch
Einleitung und Zielsetzung:
Die Genom-[ ] und Proteomforschung[ ] basieren auf der Analyse von Biomolekülen. Mit der Entschlüsselung des menschlichen Genoms und somit der genetischen Information, steigt die Nachfrage nach Methoden zum schnellen und spezifischen Nachweis von D N A-Sequenzen. Das Bestreben der Proteomforschung die Vielfalt der in einem Organismus vertretenen Proteine, ihre Funktionen und ihr Zusammenspiel zu ermitteln, basiert auf der Auftrennung der Proteine, der Identifizierung ihrer Bestandteile und der Untersuchung zwischenmolekularer Wechselwirkungen. Hier spielt die Massenspektrometrie eine große Rolle, deren Geschichte schon Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts mit der Entwicklung der ersten Massenspektrometer begann. [ , , , ] Biomoleküle wie Nukleinsäuren, Peptide und Proteine waren jedoch der Massenspektrometrie lange Zeit nicht zugänglich, da geeignete Ionisationsmethoden fehlten, die in der Lage waren, diese nicht flüchtigen Verbindungen unzersetzt in die Gasphase zu transferieren. Der routinemäßige Einsatz massenspektrometrischer Methoden in der biomolekularen Chemie wurde erst mit der Einführung der schonenden Ionisationsverfahren F A B (fast atom bombardment)[ ], M A L D I (matrix-assisted laser desorption ionisation)[ ] und besonders der Elektrospray-Ionisation ( E S I)[ ] möglich. [ ] Im Jahr 2002 erhielten J. B. Fenn, der das Elektrospray-Verfahren etablierte und K. Tanaka, der die Desorptions/ Ionisations-Methode entwickelte, den Nobelpreis für Chemie. Während E S I- und M A L D I-M S bereits seit Anfang der 90er Jahre erfolgreich zur Molekulargewichts- und Primärstrukturbestimmung bei Biopolymeren eingesetzt wurden, ermöglicht die erst in jüngster Zeit entdeckte direkte Charakterisierung von Komplexen mit nichtkovalenten Wechselwirkungen durch E S I-Massenspektrometrie die Analyse von Protein/ Protein-Wechselwirkungen [. . . ]
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