Nacao ZumbiAudio CD
< I> Nação Zumbi ist ein Paradebeispiel für die zeitgemäße Musik aus Lateinamerika. Die Band gleichen Namens spielt auch bei ihrem op. 4 (die Doppel-C D < I> C S N Z mit Liveaufnahmen und Remixtracks nicht mitgezählt) wiederum eine topmoderne Variante brasilianischer Prägung. Zwar sind hier gelegentliche Schwächen des Song-Materials zu bemerken, doch die macht man mit sehr erfinderischen Klangkombinationen weitest gehend wett. < P> Die Formation, die bis zu seinem tragischen Unfalltod von Chico Science geleitet wurde, gehört zu den führenden Vertretern des so genannten Mangue-Beats. Diese Bewegung, nach dem im subtropischen Klima bestens gedeihenden Mangrovenbaum ( Portugiesisch: mangue) benannt, kombiniert seit Mitte der 90er-Jahre traditionelle Musikelemente aus der República Federativa do Brasil mit aktuellen Stilrichtungen der nördlichen Hemisphäre. Bei < I> Nação Zumbi heißt das, dass die regionalen Trommelrhythmen des Bundesstaates Pernambuco ( Coco, Cabochinho, Ciranda, Canção Praieira) geschickt mit Funk-Grooves (" Know Now"), karibischem Dub (" Ogan di belê") und Motiven aus dem Drum 'n' Bass (" Tempo amarelo") gekoppelt werden. Auf jazzige Vibes (" Prato de flores") und Scratch-Einlagen (" Caldo de cana") greift die Gruppe hier auch zurück. Und experimentelle Sound-Tüfteleien am Synthesizer (" Amnesia Express") sowie krachende Metal-Gitarren (" Meu maracatu pesa uma tonelada") werden ebenfalls stimmig eingebunden. < P> Mit dieser Platte bleiben Nação Zumbi (die ihren Band-Namen übrigens einem Revoluzzer und Sklavenbefreier des 17. Jahrhunderts verdanken) ihrer Rolle als Pioniere und Neuerer also treu. Wie schon bei den Vorgängeralben < I> Da Lama Ao Caos, < I> Afrociberdelia und Rádio S. A M B. A treiben sie auch diesmal die Entwicklung der brasilianischen Musik mit originellen Ideen voran. Tatkräftig unterstützt werden sie dabei von Scott Harding ( The Brand New Heavies, Wu-Tang Clan, Stereo M C's) im Produzentenstuhl und John Medeski (von Medeski, Martin & Wood) an der Orgel. < I>-Harald Kepler
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