War StoriesAudio CD
Unkle galten immer als Projekt, dass zwischen Electronika, Trip Hop, Breakbeats, abstraktem Hip Hop verortet ist. James Lavelle, die treibende Kraft und Gründer des Labels Mo' Wax, suchte aber auch immer die Nähe zur Gitarren-Szene. So gastierten Künstler wie Richard Ashcroft, Thom Yorke oder Badly Drawn Boy auf Alben der seit 1994 existierenden U. N. K. L. E. . Auf dem dritten Werk < I> War Stories des offenen Bandgefüges schlagen sich die Auftritte der Gastvokalisten ungewohnt deutlich nieder. Unkle rücken so dicht an Alternaive-Rock wie noch nie, und insbesondere der etwas ins Abseits des Medieninteresses gerückte Cult-. Frontmann Ian Astbury hinterlässt einen überaus angenehmen Eindruck. Ehe er auf " Burn My Shadow" erstmals zum Mikrophon greift, hat einen die Platte schon fest im Griff. In dem instrumentalen Eröffnungsstück " Chemistry" verschmelzen düstere Pianoklänge, Trommelfeuer-Beats und Stoner-Rock Saitenspiel a la Queens Of The Stone Age. Deren Songwriter Josh Homme prägt mit seiner Stimme den Track " Restless", der es klasse schafft, ravende Rhythmen und psychotische Sounds. Beim Hören von " Hold My Hand" könnte man denken, The Jesus And Mary Chain sind komplett anwesend, aber tatsächlich debütiert hier Lavelle als Sänger. Mit dem kammermusikalischen " Price You Pay", dass jedem Radiohead-Album genügen würde, nimmt sich < I> War Stories Zeit zum Atemholen, ehe ein zu großer Form auflaufender Ian Astbury das treibende " Burn My Shadow" zu einem Höhepunkt macht. Das in einem Studio außerhalb von L. A. in der Joshua Tree Wüste sowie in London aufgenommene Album besticht immer wieder durch sein Abwechslungsreichtum, nichts ist vorhersehbar. So folgt auf das charmanten L. A. -Trio Autolux das hypnotische Ambient-Elektronik-Stück " Twilight", in dem sich 3 D von Massive Attack nicht zwischen Licht und Schatten entscheiden mag. Nachdem Gavin Clark von Clayhill der stimmungsvolle Up-Tempo Pop-Nummer " Broken" Glanz verleiht, bestreitet Ian Astbury mit seiner prägnante, aber erneut erstaunlich gemäßigten Stimme das finale, sehr emotionale, von Akustik-Gitarre und Streichern verzierte " When Things Explode". < I>-Sven Niechziol
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