Thirty Years Of Maximum R & BAudio CD
Dieses mustergültige C D-Paket lehnt sich weit aus dem Fenster in dem kühnen Versuch, eine wahrheitsgemäße Nacherzählung von The Whos stürmischer, abenteuerlicher und steiniger Pilgerreise zu schaffen. Zum einen wird ein Querschnitt durch die Hitsingles und klassischen Albumstücke der Band geboten, zum anderen schmücken B-Seiten-Lieder, überarbeitete und Live-Versionen bekannter Songs und die gelungensten Aufnahmen der Gruppe die Scheiben. < P> Um einer Dokumentation vollends gerecht zu werden, finden sich hin und wieder Interviews und Auszüge aus Bühnengeplauder. Das Resultat: eine faszinierende Chronik des Werdegangs von Shepherds Mod-Gruppe von der schwindelerregenden, explosiven Debüt-Single " I Can't Explain" aus dem Jahre 1965 bis zu der konfusen, verzwickten Serie des kreativen Architekten Pete Townshend, den sogenannten Rock-Opern < I> Tommy, < I> Quadrophenia und das nicht vollendete und unveröffentlichte Projekt " Lifehouse". < P> Die Entwicklung der Briten zu Rock-Visionären wird chronologisch aufgezeigt. Wie die Band in einem originellen R& B-Stil völlig aufging, der deren erste Auftritte in Discos prägte, kommt folglich erst in der zweiten Hälfte dieser Historie an die Oberfläche, in bedeutenden Stücken aus dem energiegeladenen Album < I> Live at Leeds. Fans von The Who werden vielleicht von der leichten Bevorzugung bestimmter Alben nicht so erbaut sein, die Karriere der Band und deren kompromißlose Identifikation mit dem Publikum werden jedoch glaubwürdig wiedergegeben. Ebenso zeigt sich Townshends Geschick im Mischen von Fragen der Glaubwürdigkeit und Identität mit generationsbedingten Manifesten und Attacken, die sich gewaschen haben. < P> Belege für die außergewöhnliche musikalische Kraft des Quartetts werden zuhauf geliefert: Der wahnsinnigen Lautstärke und Gewalt, die ihnen am Anfang einen schlechten Ruf einbrockte, stehen lyrischen Finessen gegenüber, die sich im Laufe der Zeit fortentwickelten. In Anbetracht der Offenheit dieser C D-Sammlung kommt es nicht überraschend, daß nach der Hälfte ein Wendepunkt erreicht ist und der letzte Song - ein Wiedersehen des Trios in der Cover-Version eines Liedes von Elton John - nicht ganz die Erwartungen erfüllt. < I>-Sam Sutherland
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