10.000 DaysAudio CD
Die Freude an dem famosen, vierten Album < I>10, 000 Days von Tool beginnt schon beim Auspacken. In das superdicke, aufklappbare und selbstverständlich schwarze Pappcover ist eine Brille eingearbeitet, durch die man sich bunte, psychedelische Bilder des Booklets im 3-D-Effekt anschauen kann. Bedeutet ein wunderbares Artwork nun auch wunderbare Musik? < P> Fünf lange Jahre nach < I> Lateralus (2001), das den in den U S A platin-verwöhnten Tool auch bei uns den Durchbruch verschaffte, sowie unglaubliche 10 Jahre nach ihrem Meisterwerk < I> Aenima (1996) wirft sich die Frage auf: Wo steht die 1990 in Los Angeles gegründete Band? Darauf geben einem der charismatische Frontmann Maynard James Keenan, Adam Jones ( Gitarre), Justin Chancellor ( Bass) und Trommler Danny Carey natürlich keine kurze Antwort, sie werfen einem mit dem 76-minütigen < I>10, 000 Days einen verdichteten, epischen, finsteren Klangbrocken hin. < P> Der ist aus den Zutaten Grunge, Art-Rock, Alternative, Metal, Doom und Progressive-Rock verleimt und braucht reichlich Zeit zur Verdauung. Zwar keine 10. 000 Tage, aber Tools einzigartige Fähigkeit, Stile ineinander zu schieben, laufend das Tempo zu variieren, zwischen wenig Licht und viel Schatten zu wandeln und innerhalb der teilweise die 11-Minuten-Grenze überschreitenden " Songs" nicht mit Soundeffekten sowie Alltagsgeräuschen zu geizen, macht die Kalifornier zu einem mystischen Unikat. < I>10, 000 Days - dessen Titel angeblich auf die Zeit zwischen der Lähmung und dem Tod von Keenans Mutter anspielt - ist ein monumentales Werk, das in den ersten Tracks mit metallischer Härte beginnt und sich dann unwiderstehlich ausbreitet. < I>-Sven Niechziol
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