Das Kunden-KartellTim Cole, Paul Gromball
Gebundene Ausgabe
Statt einem theoretischen Gleichgewicht der Wirtschaftskräfte sieht sich der Konsument in Wirklichkeit einem drückenden Übergewicht der Anbieterseite gegenüber. Wehren kann er sich nicht, denn dazu fehlen ihm zwei wesentliche Dinge: Marktüberblick und Marktpotenzial. Beides sind Dinge, die sich bislang nur mühselig und mit großen Aufwand erreichen ließen und die ein hohes Maß an Organisation verlangten. Doch nun kommt das Internet und die Sachlage ändert sich dramatisch. Goldene Zeiten also für die Verbraucher. So sehen es zumindest die Autoren in dem Buch < I> Das Kunden-Kartell. Dabei arbeitet die fast schon gnadenlose Effizienz des Internets für den Konsumenten und gegen den Händler. Der sieht sich zunehmend in die Rolle desjenigen zurückgedrängt, der auf die Wünsche und Anforderungen des Kunden zu reagieren hat. König Kunde, der diesen Titel bislang mehr zur Zierde trug, verlangt nach seiner Machtergreifung nun seinen ihm zustehenden Tribut. Die angeführten Schlussfolgerungen und Argumente in < I> Das Kunden-Kartell sind schlüssig aufgebaut, für den Leser logisch nachvollziehbar und mehr als einmal verspürt man beim Lesen den Wunsch, die Uhr vorzudrehen. Denn bisher sind die prognostizierten, paradiesischen Zustände im Internet der Gegenwart erst in vagen Ansätzen zu erkennen. So ist das einzig Gute an der neuen Macht des Kunden im Internet-Zeitalter, zumindest aus Sicht der Anbieter, dass der Kunde noch gar nicht weiß wie mächtig er ist. Doch die Zeitbombe tickt. Im drohenden Krieg zwischen Anbietern und Abnehmern besitzen die Konsumenten in einer elektronischen Wirtschaft eindeutig die stärkeren Bataillone. Wie aber soll die Anbieterseite, sollen Mittelständler, Händler und Hersteller reagieren, um nicht als Unterlegene in diesem wirtschaftlichen Kräfteringen am Ende in der Versenkung zu verschwinden? Hier wechseln die Verfasser die Seite und enthüllen detaillierte Abwehrstrategien, ohne deren Kenntnis und Anwendung in einigen Jahren bei vielen Anbietern das Licht ausgehen wird. < I>-Gerald Eckel
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