Heidi 12: Klara kommt/Der Rollstuhl [VHS]Johanna Spyri, Irene Rodrian
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Heidi, ein fünfjähriges Waisenkind, wird von ihrer Tante Dete zum Großvater auf die Alm gebracht. Der strenge alte Mann wird von allen nur Alm-Öhi genannt. Er lebt wie ein Eremit, von der Welt abgewannt, hoch in den Bergen. Wider Erwarten erweicht die lockenköpfige Heidi das hart gewordene Herz des Alten. Heidi beginnt den Großvater und die Berge zu lieben. Im Sommer zieht sie mit dem Geißen-Peter über die Weiden, im Winter besucht sie Peters blinde Großmutter. Eines Tages taucht Dete wieder auf und bringt Heidi nach Frankfurt. Hier soll sie der wohlhabenden, aber gelähmten Klara Gesellschaft leisten. Obwohl die Mädchen innige Freundschaft schließen, vermisst Heidi den Großvater und die Berge. Krank vor Heimweh darf sie in die Schweiz und zum Großvater zurückkehren. Das ist der Plot, der in dieser Heidi-Verfilmung unter der Regie von Joachim Hess in 26 Teilen erzählt wird. Der süße Lockenschopf Heidi geht nicht nur dem Öhi unter die Haut, sie erobert auch die Herzen ihres Publikums, denn aus ihren Mitmenschen holt sie immer nur das Bester heraus. Den Öhi macht sie weltoffener, dem schulunlustigen Geißen-Peter bringt sie das Lesen bei und an der behinderten Klara begeht sie gar ein Wunder. Lustig ist das Wiedersehen mit Katharina Böhm. Heute ist sie in diversen T V-Hauptrollen zu sehen. Hier spielt sie Klara das bedauernswerte reiche Mädchen aus Frankfurt. Die Serie legt ein sehr gemächliches Erzähltempo vor. Auch die Bildersprache ist langsam, was jüngeren Kindern entgegenkommt. Die Dialoge allerdings sind häufig zu anspruchsvoll. Die Handlung bleibt oft bei den Erwachsenen, die lange und ernste Gespräch führen. Das dürfte kleinere Kinder nicht bei der Stange halten. Das karge und primitive Bergleben, der erstmals 1880 erschienen Romanvorlage Johanna Spyris, ist durch Kostüme und Requisiten anschaulich dargestellt. Die Serienverfilmung wirkt weit gehend werktreu und vermittelt unterhaltsam ein kleines Stück Geschichte. < I>-Sibylle Gassner
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