Die tollkühne Hexe in ihrem fliegenden Bett [VHS]Videokassette
Die Reise der < I> Tollkühnen Hexe in ihrem fliegenden Bett wird für drei Kinder zu einem wilden Abenteuer, bei dem sie nicht nur das verrückteste Fußballspiel der Welt erleben, sondern auf unkonventionelle Weise England retten helfen. < P> Was macht einen Klassiker zu einem Klassiker? Man sieht ihn stets gern! Genau das ist der Zauber von < I> Bedknobs and Broomsticks (den langen Titel konnte sich auch nur der deutsche Verleih ausdenken) - die Suche der Lehrlingshexe Caroline Price nach der zweiten Hälfte ihres Zauberbuches, die Bekehrung des Zaubererschwindlers Emelius Brown, der eigentlich doch kein schlechter Kerl ist, und die rührende Annäherung der schrulligen Hexe und der Kinder Carey, Charles und Paul, die ihr als "landverschickte" Kinder zunächst gar nicht willkommen sind, ist immer wieder niedlich. < P> Leider wird der Film häufig mit < I> Mary Poppins verglichen und gegenüber dem "superkalifragilistischexpiallegetischen" Film abgewertet - zu Unrecht! Tatsächlich entstand die Idee zur Verfilmung des Kinderbuchklassikers von Mary Norton (< I> Bedknobs and Broomsticks) in einer Schaffenspause während der Poppins'schen Dreharbeiten. Doch sowohl Handlung und filmische Umsetzung stehen dem großen Vorbild nur wenig nach - zugegebenermaßen ist Angela Landsbury (in Deutschland besonders bekannt durch die Krimi-Serie < I> Mord ist ihr Hobby) eine etwas schrulligere Hauptdarstellerin als die hübsche Julie Andrews, doch daran sollte eine gerechte Bewertung nicht scheitern. < P> Die Kombination aus Real- und Trickfilm besticht auch heute noch. Gerade in Zeiten der immer perfekteren Tricktechnik ist es schön zu sehen, dass Handlung, Schauspielkunst und Trick eine Einheit sein müssen um zu wirken - der Trick allein macht noch keinen guten Film. Hinreißend komische Szenen beim berühmten " Fußballspiel der Tiere" auf der Zauberinsel Nambumbu und eine wunderbare Blue-Screen-Schlacht von Ritterrüstungen gegen die einfallenden Nazis zeugen von der Originalität des Films. Dafür wurde die Crew auch mit einem Oscar belohnt. < P> Die vorliegende Fassung hält sich an die Kürzung von 1971, in der für den deutschen Markt rund 20 Minuten geschnitten wurden - vorwiegend Szenen mit nationalsozialistischen Soldaten, die in das Heimatdorf der tollkühnen Hexe einfallen. Natürlich kann man über derartig schwere Eingriffe streiten, doch der Freude am Film gerade von kleineren Zuschauern tut dies eigentlich keinen Abbruch. < P> Ein schönes Disney-Musical, wenn auch nicht mit absoluten Ohrwürmern, das mit Sinn für lustige Szenen inszeniert ist, ohne auf Klamaukfiguren der späteren Jahre angewiesen zu sein. < I> Die tollkühne Hexe ist ein echter Familienfilm, der bereits Kindern ab 4 Jahren gefallen wird, noch kleinere Zuschauer werden aufgrund der Spielfilmlänge gedanklich abschalten. Trotz der geschilderten Kriegssituation bleibt der Film gewaltfrei, gekämpft wird mit List und Zauberei und nicht mit Gewehren. Und noch ein Klassikermerkmal: Das Musical ist zeitlos und schert sich nicht um Mode- oder Musik-Hypes, sondern verlässt sich auf die Zauberkraft seiner Story - und das ist gut so. < I>-Christina Kalkuhl
|