Rossini, Gioacchino - L'Italiana in AlgeriRalf Weikert
DVD
Das kompositorische Erbe von Gioacchino Rossini umfasst über 40 Opern unterschiedlichster Ausprägung. Die populärsten sind heute < I> Othello, < I> Die diebische Elster, < I> Cenerentola, < I> Wilhelm Tell und selbstverständlich < I> Der Barbier von Sevilla, die allesamt regelmäßig an großen Bühnen laufen. < I> L' Italiana in Algeri ist im Vergleich dazu zwar nicht mehr ganz so bekannt, wird aber noch hin und wieder aufgeführt. < P> Nach einem Libretto von Angelo Anelli erzählt Rossini hier die urkomische Story der Italienerin Isabella, die in Algier gleich drei Männern den Kopf verdreht. Mit verführerischem Zauber becirct sie die Herren der Schöpfung und beschwört so allerlei Gefühlschaos und Beziehungsdurcheinander herauf. Rossini hat diese Geschichte in ein Dramma giocoso in zwei Akten vertont und dabei recht viel Wert auf spritzige Rhythmen, eingängige Arienmelodien und szenische Details gelegt. Mit Erfolg: Nach der Uraufführung am 22. Mai 1813 im Teatro San Benedetto zu Venedig war der italienische Komponist auf einen Schlag ein gemachter Mann, das heißt gefragter Bühnenautor, mit der lustigen Oper schaffte er den Durchbruch im großen Stil. < P> Im Rahmen der Schwetzinger Festspiele 1987 kam es zu einer sehr gelungenen Neuauflage der < I> Italienerin in Algier. Das Opernhaus Zürich brachte in einer gefeierten Gastspielproduktion das Bühnenstück auf die Bühne des schmucken Rokokotheaters in Schwetzingen. Jener Version ist zwar anzusehen, dass das ganz große Geld nicht zur Verfügung stand, das tut dem Amüsement jedoch keinen Abbruch. Regisseur Michael Hampe glich Ausstattungsmängel mit seiner kleinen, aber feinen Inszenierung jederzeit geschickt aus. Zur Liste der Sangessolisten gehörten keine Stars von internationalem Rang, mit Doris Soffel ( Isabella), Robert Gambill ( Lindoro) und Günter von Kannen ( Mustadà) waren die Protagonistenrollen freilich trotzdem mehr als zufrieden stellend besetzt. Den schlichten Bühnenbildern und einfachen Kostümen schließlich gelang das Kunststück, mit geringsten (pekuniären) Mitteln ein Szenario mit echt nordafrikanischem Flair auf die Bühnenbretter zu zaubern. Ein leichtes und unterhaltsames Opernvergnügen ohne Reue. < I>-Harald Kepler
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