Bulletproof WalletsAudio CD
Der Ghostface Killah wandelt mit < I> Bulletproof Wallets das dritte Mal auf Solopfaden. Grund genug, sich noch einmal sein Debüt Ironman aus dem Jahre 1996 anzuhören. Die Platte wurde damals nicht sonderlich euphorisch aufgenommen, was vielleicht auch daran lag, dass der Wu-Tang Clan seine Hochphase hatte und Geniestreich über Geniestreich erwartet (und teilweise auch erreicht) wurde. Von im besten Wu-Style produzierten < I> Ironman hat sich Dennis Coles aka Ghostface Killah mit seinem Reimpartner Raekwon weit entfernt. " Diese ganzen New-School-Styles liegen mir überhaupt nicht, I'm a Soul Baby und deshalb liebe ich Old School Musik. Ich orientiere mich an Größen wie Marvin Gaye oder Al Green, deren Musik löst etwas in mir aus, daher kommen meine Inspirationen", äußert sich Ghostface zu seinen Einflüssen. Die sind unüberhörbar und teilen das unter anderem von R Z A, The Alchemist und G F K mitproduzierte < I> Bulletproof Wallets in zwei Hälften. Da sind einerseits pumpende Hip Hop-Beats, herrliche Sounds und teilweise Rockismen auf Songs wie " Never Be The Same Again", " Flowers", " Maxine" und das überragende " The Juks". Andererseits ölt sich der Wu-Mann in orchestralem, schwülstigem R& B (" The Sun", " The Forest", " Theodore" oder " Love Session") und diese Tracks bereiten wenig Freude. Die klingen gegenüber dem Soul der Sechziger und frühen Siebziger wie eine lausige Kopie. < I> Bulletproof Wallets kommt über das Niveau eines korrekten Hip Hop-Albums nicht hinaus und manifestiert, dass die kreative Durststrecke des Wu-Tang-Clans noch nicht beendet ist. < I>-Sven Niechziol
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