I've Always Been Crazy: A Tribute to Waylon JenningsAudio CD
Oft reicht ein einziger Song, um den Kauf eines Albums zu rechtfertigen. Auf < I> I've Always Been Crazy finden sich gleich mehrere Beiträge von dieser Güteklasse - angefangen bei James Hetfields explosiver " Outlaw-Bit"-Variante bis zu Travis Tritts treuer Adaption von " Lonesome, On'ry And Mean". Doch dazu später mehr, denn es gilt den Musiker vorzustellen, der hier zu Lande leider nie die Bekanntheit eines Johnny Cash oder Willie Nelson erreichte, auch wenn er mit eben jenen Country-Titanen in den 80er-Jahren unter dem Namen " The Highwaymen" unterwegs war. Waylon Jennings Karriere wäre beinahe zu Ende gewesen, bevor sie überhaupt richtig angefangen hatte, als er 1959 in der Band von Buddy Holly Bass spielte. Eigentlich sollte er in dem Flugzeug mitreisen, in dem Holly und seine Band ums Leben kamen. Aber er verzichtete auf seinen Platz zu Gunsten von The Big Bopper, weil dieser an einer Erkältung litt. Danach begann Jennings seine eigene Musik zu spielen, die immer mehr in Richtung Country driftete, aber ihr Rock-'n'-Roll-Herz nie verlor. Gemeinsam mit Künstlern wie Johnny Cash und Kris Kristofferson begründete er in den 60er-Jahren den Outlaw-Country, der den Wurzeln des Honky Tonk treu ergeben war, sich aber einen Dreck um die Nashville-Konventionen scherte: Erdiger Sound ohne Zuckerguss und melancholische Texte ohne Herzeleid machten Jennings in den U S A zum Star. Diesem musikalischen Erbe wird < I> I've Always Been Crazy auf wunderbare Weise gerecht. James Hetfield, John Mellencamp, Dwight Yoakam und Brooks & Dunn bringen die Rock-Wurzeln von Jennings Musik auf den Punkt, während Alison Krauss, Kenny Chesney und Kid Rock die ruhigen Seiten des wilden Mannes entdecken. Besonders anrührend ist es, wenn Waylons Lebensgefährtin Jessi Colter mit " Storms Never Last" den Glauben an ein besseres Morgen beschwört und sein Sohn Shooter Jennings mit seiner Metal-Combo Stargunn die Aerosmith-artige Version des Titelstücks beiträgt. Das Schönste an diesem Tribute-Sampler ist jedoch, dass der Meister selbst am Ende zu Wort kommt: " The Dream", das letzte Stück, das Waylon Jennings zu Lebzeiten komponiert und aufgenommen hat, bildet den krönenden Abschluss dieses Albums. < I>-René Classen
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