The Way UpAudio CD
Das ist neu: die Pat Metheny Group ohne Percussion, quasi ohne Gesang, ohne Bläsersätze. Beinahe introvertiert könnte man es nennen, was Metheny und Lyle Mays ( Keyboards) sich diesmal ausgedacht haben: nie ging es seriöser zu in der strahlend hellen Vorzeigeband des herausragenden Gitarristen aus Missouri. < I> The Way Upkommt ohne Schnörkel aus und ohne Pomp; das weltberühmte Fusionprojekt des 50-jährigen tritt mit Musik auf, die viel weniger gefällig ist als sonst. Nicht dass es an Melodik mangelt. Nicht dass man auf die gewohnten Soundraffinessen verzichten müsste. Dennoch ist alles anders: < I> The Way Up ist moderner. Es gibt keine Elevator-Momente und keine Happy-Jazz-Attacken. Atemberaubende Klangdesaster weichen einer beinahe trockenen, äußerst differenzierten Atmosphäre mit Stilelementen aus Jazz, Fusion, Minimal Music und klassischer Moderne. Es gibt Passagen mit kraftvollen rhythmischen Kanten und Akzenten; Lyle Mays lässt zuweilen den Avantgardisten von der Leine; orchestrale Teile, jede Menge Overdubs ( Gitarren, Keyboards) und kontrastierende Farben machen das Projekt zu einer abenteuerlichen Begegnung von wärmender Metheny-Konsonanz und zeitgenössischer Komposition. Bei alledem geht nichts von der gewohnten Power und Ästhetik verloren: herrlicher Groove, dynamische Ekstasen, Lyrik und schlichte Ballade ohne den leisesten Hauch von Kitsch. Antonio Sanchez trommelt impulsiv und glasklar, und neben Methenys Stammbassisten Steve Rodby bereichern zwei neue Gesichter diese Aufnahme: Cuong Vu ( Trompete) und Gregoire Maret ( Harmonika). Was nur wenigen gelingt, Pat Metheny schafft es immer wieder: anspruchsvolle, komplexe Inhalte einfach darzustellen. Pat Metheny, das ist Eleganz. < I>-Katharina Lohmann
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