The Black President/Best ofAudio CD
Fela Anikulapo-Kutis Karriere ist eine postmoderne Legende. Als junger Mann genoss der Nigerianer in England eine Ausbildung in klassischer Musik und wandte sich daraufhin prompt von der Konzertmusikszene ab, um praktisch im Alleingang den Afrobeat zu kreieren, diese dynamische musikalische Begegnung von Jazz, U S-Funk und nigerianischem Highlife. Er reicherte seine bläserlastige, polyrhythmische Musik mit politischen Texten an, die unerbittlich die Machtstruktur Nigerias anklagten - er erklärte sogar sein Haus und das umliegende Areal zur eigenständigen Republik. Dafür - und wegen seiner Musik - wurde er von der politischen Elite Nigerias verschiedentlich unter Druck gesetzt. Die Konstante in seiner Karriere war seine unstillbare politische Intensität. Sein Tod im Jahre 1997 hinterließ seinen musikalischen Katalog in einer heillosen Unordnung, bis das Debüt seines Sohnes Femi, < I> Shoki Shoki, eine massive Neuveröffentlichungs-Kampagne auslöste, die mit dieser Doppel-C D-Kompilation ihren Lauf nahm. < I> The Best Best ist ein ausgezeichneter Querschnitt durch Felas immenses Output und reicht zurück in die Jahre 1972 mit " Lady", 1978 mit " No Agreement, Part 2" (das ein glühendes Solo des damaligen Bandmitglieds Lester Bowie enthält), und 1989 mit " O. D. O. O. ( Overtake Don Overtake Overtake)". Fela besaß ein ganz besonderes melodisches Genie, ein fast Duke-Ellington-haftes Gefühl für das Verweben von Klängen, so beim antiphonalen Wechselgesang in " Shuffering and Shmiling" und bei der erheblichen Wucht, mit der das Aufgebot der Bläser das Ganze unterlegt. Hin und wieder tritt Felas Saxofon in den Vordergrund und legt einen treibenden, fetten, bluesigen Sound an den Tag. Fela verstand es zu demonstrieren, wie die afroamerikanische Musik traditionellen afrikanischen Musikstilen neues Leben einhauchte, und dafür gibt es kein besseres und deutlicheres Beispiel als dieses Album. < I>-Andrew Bartlett
|