Armadillo: RomanWilliam Boyd
Gebundene Ausgabe
Es mag sein, daß Lorimer Black unter massiven Schlafstörungen leidet und von den Labyrinthen der britischen Klassengesellschaft besessen ist, doch ist < I> Armadillos seltsamer Protagonist der Star-Sachverständige der Londoner Versicherung Fortress Sure P L C, die lieblos Fort genannt wird. Am Anfang von William Boyds siebtem Roman sehen die Dinge allerdings eher schlecht für ihn aus. An einem trostlosen Morgen im Januar hat einer seiner Fälle es offensichtlich vorgezogen, sich umzubringen, anstatt mit ihm zu reden: " Mr. Dupree war gleichermaßen der erste Tote in seinem Leben, der erste Selbstmord und der erste erhängte Mensch, und für Lorimer waren dies ein wenig zuviel erste Male auf einmal, was ihn ziemlich beunruhigte. "< P> Kurz darauf wird unser Held, der selbst eine Menge zu verbergen hat, von einem zweifelhaften Typen bedroht, dessen Verlust er ziemlich niedrig reguliert hat, und bändelt mit der hübschen verheirateten Schauspielerin Flavia Malinverno an. " Menschen, die einen Verlust haben, bestellen Dich zu ihnen, um den Schaden zu regulieren - macht das den Verlust für sie erträglicher? Als ob ihr Leben irgendwie zu Bruch gegangen ist und du es wieder reparieren sollst", wundert sich Flavia. Zudem wird Lorimers Auto in Brand gesteckt und plötzlich wird aus dem im Fort bewunderten Star eine sehr verdächtige Person. Dann gibt es noch einen anderen Fall: die unwichtige Angelegenheit eines Rockstars, der behauptet, der Teufel sei in ihm. Und die Frage ist, gibt er dies nur vor oder nicht? < P> Man braucht nicht zu erwähnen, daß Lorimer "genug davon hat, den Sündenbock für die Sorgen Anderer zu spielen". Boyd fügt diesem intelligenten Thriller eine große Portion tiefgründiger Psychologie und eine kleinere Portion Humor hinzu, indem er Lorimers mannigfaltige persönliche und soziale Ängste erforscht. Lorimer ist ein Mann, der verzweifelt alte Helme sammelt, obwohl er sich bewußt ist, daß sie nur "die Illusion von Schutz" bieten. Ein weiterer < I> Armadillo-Leckerbissen ist die Dosis eines ganz besonderen Jargons. Soll Lorimer den mutmaßlichen Brandstifter des Fedora-Palastes "schmieren", bevor er selbst geschmiert wird? Oder vielleicht muß er nur "die Angsteinflößer auf ihn ansetzen". Boyd flößt seinen Lesern mit dieser zwielichtigen und beeindruckenden literarischen Vorführung auf jeden Fall mehr als einmal Angst ein. < I>-Kerry Fried
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