Die Rückkehr der glorreichen SiebenLarry Cohen
DVD
< I> Die Rückkehr der glorreichen Sieben ist die erste von drei Fortsetzungen des legendären Westerns von John Sturges. Der von Burt Kennedy inszenierte Spielfilm ist spannend, jedoch gelangt er qualitativ nicht an das Original heran. < P> Die glorreichen Sieben gehört zu jener kleinen Gruppe von Western, die auch solche Zuschauer zu begeistern wissen, die mit dem uramerikanischsten aller Filmgenres für gewöhnlich nicht allzu viel anfangen können. Beherrschten bis dato edle Westernhelden die Leinwand, präsentierte < I> Die glorreichen Sieben eine neue Kategorie von Helden: Outlaws! Die Welt der< I>glorreichen Sieben hatte mit der Welt der Pioniere nicht mehr viel gemeinsam. Nach der Eroberung des Westens, ist in der Welt, in der sie einst die Helden gewesen sind, Recht und Ordnung eingezogen, gegründet auf puritanisch-christlichen Grundsätzen. Wenn, wie in < I> Die glorreichen Sieben sieben Pistolenhelden schließlich für kaum mehr als ein paar Schalen voll Reis und ein paar Dollar in ein kleines Städtchen einziehen, um der dortigen Bevölkerung im Kampf gegen gewissenlose Banditen zur Seite zu stehen, dann steht vom ersten Augeblick fest, dass sie, die Revolverhelden, am Ende die Verlierer sein werden. Alles, was ihnen in dieser Welt geblieben ist, ist der Kampf. Ist dieser beendet, egal, ob sie ihn überlebt haben oder nicht, werden sie wieder einsame Reiter sein, die nach einem Sinn für ihr Dasein suchen. Jenseits der Gesellschaft, in der sie leben. < P> Diese Subebene macht < I> Die glorreichen Sieben bis heute zu einem begeisternswerten Spielfilm. Und sie ist es, die ihrer ersten Fortsetzung < I> Die Rückkehr der glorreichen Sieben fehlt. Im Mittelpunkt der Handlung steht einmal mehr der schwarz gekleidete Revolverheld Chris ( Yul Brunner), der gegen den reichen Rancher Lorca in den Kampf zieht. Dieser Rancher schickt regelmäßig seine Banditen los, um aus den umliegenden Dörfern arbeitsfähige Männer entführen zu lassen. Unter ihnen befindet sich auch ein Freund von Chris, weshalb er ein sehr persönliches Anliegen hat, Lorca das Handwerk zu legen. < P> Genau daran hapert die Geschichte. Eben weil Chris ein persönliches Anliegen hat, Lorca das Handwerk zu legen, fehlt dem Film die beeindruckende Atmosphäre seines Vorgängers. Waren die glorreichen Sieben des ersten Teiles Verlorene auf der Suche nach einem Sinn für ihr Leben, sind sie im zweiten Teil einsame Rächer. Lorca indes ist eine faszinierende Figur, mit der der Film steht und fällt (und die bis zum Ende nichts von ihrer Faszination einbüßt). Waren auch die Banditen des ersten Teiles Verlorene, ist Lorca ein Mann, der längst zu Ruhm und Wohlstand gelangt ist. Er ist ein Paradebeispiel für einen skrupellosen Brachialkapitalisten, der für sein eigenes Wohl gewissenlos Frauen, Kinder und Männer benutzt und mit Gewalt seine Pfründe mehrt. Er ist ein Mann, der aufgrund seines Reichtums Gesetze ungestraft missachten und die Ordnung nach eigenen Interessen definieren darf. Und dies verpasst dem Film einen nachdenklichen Unterton: Einem Mann wie Lorca ist, so bitter das klingen mag, mit Gesetzen nicht mehr beizukommen. Um ihm das Handwerk zu legen bedarf es letztendlich Männern, die nichts mehr zu verlieren haben und ihrerseits längst jenseits der Gesetze stehen. < I>-Christian Lukas
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