Play - Geschichten aus New YorkPeter Rehberg
Taschenbuch
Peter Rehbergs Geschichten aus New York beginnen (und enden? ) gar nicht in der Stadt aller Städte, sondern in der deutschen Metropole Berlin. Und die beiden vorangestellten Mottos von Harold Brodkey und Madonna geben nicht nur den stilistischen Anspruch vor ( Brodkeys < I> Nahezu klassische Stories auf der einen Seite und Madonnas erotisierte Popikonografie auf der anderen), sondern sie warnen den Leser, in diesem kleinen Büchlein weder auf Wahrheit noch auf Liebe zu stoßen. Denn die hat der Autor in seinen Vignetten nicht parat. < P> Rehberg erzählt also von New Yorker Erlebnissen, vor allem von der Suche nach Sex. Den findet er freilich auch, wenngleich sich die schmuddelige Alltagserfahrung immer wieder vor das geile Glückserleben schiebt. Wie ein Irrlicht hastet der Protagonist durch die schnelllebige Stadt, stets bemüht um ein Austarieren zwischen dem Verlangen dabei zu sein und der Erkenntnis anders zu sein. Erzählerische Highlights sind eine Geschichte aus vier Perspektiven erzählt, die den unterschiedlichen Pulsschlag der gemeinsam verbrachten Zeit spüren lässt, oder die zufällige Begegnung beim Duschen, die so erotisch beginnt und im gezielt seriellen, aber leidlich lustvollen Cruising mündet. Und so zeigt auch schon das Titelbild, dass hier nichts Echtes ist: zwei Barby-Kens küssen sich und auch die Erektion in der Badehose stammt von keinem richtigen Kerl, sondern von einer Puppe. Play New York: die Stadt der Plastikwünsche. < I>-R J Poole
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